Laut Meduni Graz

Wie Fasten aufs Gewicht und die Gesundheit wirkt

Fasten wirkt sich auf Gewicht und Gesundheit aus.

(Bild: Getty Images/Fuse)

OMAD (nur einmal essen), 16:8 (Essensfenster von 8 Stunden) - Fasten in den diversesten Formen liegt voll im Trend. Prof. Harald Sourij hat den wissenschaftlichen Zugang.

Sie haben mit Kollegen an der Med Uni Graz Fasten wissenschaftlich untersucht?
Ja, an 60 Probanden. Die Hälfte hat normal weiter gegessen, 30 haben jeden zweiten Tag nichts gegessen.

Mit welchem Ergebnis?
Mit einem schon bemerkenswerten. Allein wenn man das Körpergewicht ansieht, das hat sich im Schnitt in den vier Wochen um 3,5 Kilogramm verringert.

Aber es gab auch gesundheitliche Effekte?
Allerdings. Es kam zu einer Senkung von Cholesterol, des Blutdruckes, der Entzündungsparameter. Außerdem reduzierte sich das Bauchfett, die Fettumverteilung war für den Körper insgesamt positiver. Zudem hatte es Auswirkungen auf das Schilddrüsenhormon, was schon in diversen Studien davor mit Langlebigkeit in Verbindung gebracht wird.

Wurde das dann noch weiter untersucht?
Wir haben im Anschluss eine Studie mit Diabetikern und dem Zusammenhang mit Fasten durchgeführt, die aber noch nicht zu Ende gebracht ist. Jetzt lässt sich aber schon ableiten, dass der Insulinbedarf gesenkt werden kann durch das Fasten.

Fasten ist in Mode, es gibt diverse Methoden. Gar nichts essen über Tage, mittels Saft oder Suppen, Intervallfasten, bei dem man nur ein Essensfenster hat, oder OMAD („one meal a day“, also nur einmal am Tag essen). Können Sie Fasten empfehlen?
Ja, aber es kommt schon darauf an, wer es macht und wie lange. Bei Gesunden bringt es, siehe unsere Studie, Vorteile. Bei Erkrankten möglicherweise auch, aber das ist wissenschaftlich noch zu wenig untersucht.

Kann Fasten eine Lebensform werden?
Das Problem ist wie mit allem, was extrem ist, also auch, wenn man Kohlehydrate weglässt: Man hält es nicht langfristig durch. Auch unsere Probanden haben trotz des Erfolges wieder aufgehört. Also kurzfristig hat Fasten Vorteile - langfristig empfiehlt sich eher eine ausgewogene, gesunde Ernährung.