Shoreline Miners

Grazer Band führt in den Nebel der Warmherzigkeit

Steiermark
15.01.2021 19:00

Das muss man sich auch erst mal trauen! Die Grazer Band Shoreline Miners macht auf ihrem ersten Album den Verzicht zur Tugend und präsentiert Indie-Folk in seiner minimalsten Form: Das Resultat sind Songs, die mitunter sogar auf einen Refrain verzichten und stattdessen die Schönheit des Einfachen zelebrieren.

Ob es ihnen wirklich so egal ist, was die Menschen über ihre Musik denken, wie es der Albumtitel „Not That I Care What People Think“ vermuten lässt, kann an dieser Stelle nicht beantwortet werden. Was man jedoch sagen kann, ist, dass die Grazer Band Shoreline Miners gleich zu Beginn ihrer Karriere einen sehr eigensinnigen Weg einschlägt.

Größtmögliche Reduktion
Statt auf die größtmögliche Gefälligkeit zu schielen, setzen sie nämlich auf die größtmögliche Reduktion. Die verletzlich, oft sogar brüchig klingende Stimme von Sänger und Texter Toni Tamtögl steht im Zentrum vieler Songs, in denen er von kalten Wintertagen, dem Trost des Sich-Verstecken-Könnens oder vergessenen Sonnenuntergängen erzählt.

Rund um dieses manchmal düstere, oft aber auch sehr warmherzige Zentrum reihen sich seine Bandkollegen Lisa Kaufmann, Konstantina Risovalis und Armin Klampfer mit klaren, aber auch unaufdringlichen Harmonien. Emotionale Grandezza oder musikantische Angebereien sucht man bei dieser Band vergeblich - ja sogar auf einen Refrain verzichten sie auf einem Großteil der Nummern.

Das Resultat ist trotz seiner Unaufgeregtheit doch sehr aufregend. Denn wenn man bereit ist, sich auf die meditative Melancholie dieser Songs einzulassen, dann beginnt man sich im musikalischen Nebel (der auch auf dem Cover gespiegelt wird) richtig wohl zu fühlen. Sich selbst finden kann eben nur der, der sich einmal verloren hat.

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