Bildungs-LR Beate Palfrader (VP) hat den Satz geprägt: "So viel Integration wie möglich, so viele Sonderschulen wie notwendig." Bisher war in Tirol offenbar nur wenig Integration möglich. Andere Bundesländer sind deutlich weiter, betreuen bis zu 80 Prozent der Kinder mit großen Lerndefiziten und Behinderungen im normalen Schulbetrieb. Laut Studien tun sich diese Kinder später leichter, selbstbestimmt zu leben.
Palfrader gibt Aufholbedarf zu und hat eine Arbeitsgruppe eingerichtet. "Wir haben 2.232 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf und müssen mit 610 Planstellen auskommen, 569 zahlt der Bund. Bis 2013 wird sich da nichts ändern. Dann wird neu verhandelt", skizziert die Landesrätin die Ausgangslage.
Mehr Integration ist dennoch möglich. "Derzeit sind die betroffenen Kinder oft alleine in einer Klasse. Dafür gibt es keine volle zweite Planstelle. Wenn wir drei bis vier Kinder in einer Klasse zusammenfassen können, kann eine zweite Lehrkraft ständig in der Klasse sein. Ab dem kommenden Schuljahr werden wir dieses Modell forcieren", so Palfrader.
Bis Jänner soll ein Konzept vorliegen, das weitere Schritte vorgibt. "Wir vergeben auch einen Forschungsauftrag, um den Übergang vom Kindergarten in die Volksschule zu verbessern", so die Landesrätin. Fortbildungen für alle Pädagogen und eine einheitliche Grundausbildung für Schulhelfer sind weitere Maßnahmen.
In Sonderschulen nichts verloren haben Kinder, die ausschließlich Probleme mit Deutsch haben. Dennoch landen vor allem Migranten aus diesem Grund dort. Palfrader lässt diese Zahl erheben und will die Sprachförderung ausbauen.
von Claudia Thurner, Tiroler Krone
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