Messerstecherei

Diplomatin gefeuert – Sohn kann jetzt endlich vor Gericht

Wien
22.10.2010 16:41
Drei Opfer sollen von einem Trio in der Innenstadt eiskalt niedergestochen worden sein – doch nur zwei der mutmaßlichen Täter wanderten (vorerst) hinter Gitter. Der dritte Verdächtige verdankte seiner als Konsulin angestellten Mutter die diplomatische Immunität. Nun wurde die Frau aber des Amtes enthoben.

Völlig grundlos sollen drei Männer in der Innenstadt in und vor der Disco "Empire Club" drei Jugendliche mit Messern teils lebensgefährlich verletzt haben. Wenig später gingen die Verdächtigen ins Netz.

Erschütternde Bluttaten, die nicht nur die Wiener Staatsanwaltschaft beschäftigen. Auch die Medien in Georgien interessierten sich plötzlich für den Fall. Denn während zwei der mutmaßlichen Messerstecher in U-Haft genommen wurden, saß der dritte keinen Tag in der Zelle. Grund: Es handelte sich um den Sohn einer in Wien stationierten georgischen Konsulin. Und dieser genoss diplomatische Immunität. Doch das hat sich nun geändert: Georgien hat auf Anfrage heimischer Behörden reagiert und die langjährige Mitarbeiterin ihres Amtes enthoben – und so den Weg für die Justiz frei gemacht. Auf den 18-Jährigen wartet nun in dessen Heimat ein Prozess.

von Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

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