Fluglinien und Reiseplattformen verärgern zahlreiche Menschen mit ihrer „Hinhaltetaktik“. Viele Reisende warten seit Monaten auf ihr Geld, Ticketpreise werden nicht oder nur verzögert zurückgezahlt. Der Kunde aber hat das Recht auf Rückzahlungen statt Gutscheine.
Das Portal für Fluggastrechte FairPlane hat untersucht, welche Fluglinien Verbraucher weiterhin als unfreiwillige Kreditgeber missbrauchen und bei welchen Fluglinien Reisende die Hoffnung haben dürfen, ihr Geld bald wiederzusehen. Bis Ende September 2020 sind mehr als 72.000 Anfragen bei dem Portal eingetroffen. Das Gesamtvolumen der Anfragen zu Ticketrückerstattungen bei Ticketrefund beläuft sich nun auf knapp 39 Millionen Euro.
Von diesen 72.000 Anfragen hat FairPlane 26.000 aktive Aufträge aus den Monaten August und September auf die Rückerstattungsbereitschaft der jeweiligen Airline untersucht. Das Gros der aktiven Aufträge fällt hierbei auf die Lufthansa Group (Rückzahlungsquote: 32 Prozent), Eurowings (Rückzahlungsquote: 46 Prozent) und Ryanair.
Neben der Billig-Airline Easyjet (Rückzahlungsquote: 96 Prozent!) sieht also so mancher Anbieter alt aus. Zwar konnten sich die Lufthansa, Condor (39 Prozent) und vor allem Eurowings im Mittelfeld positionieren, weitere deutsche Anbieter wie TuiFly (3 Prozent) oder die portugiesische TAP (5 Prozent) schneiden dennoch auch im Spätsommer auffallend schlecht ab.
Austrian Airlines zahlte inzwischen 62 Prozent der Forderungen zurück. Den letzten Platz im Ranking belegt Iberia. Die Airline hat erst ein Prozent Rückzahlungen geleistet. Den vorletzten Platz teilen sich Wizz und AirFrance mit jeweils mageren zwei Prozent.
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