Mercedes schickt den EQC in den Dreck. Denn um zu zeigen, dass auch elektrische SUV sehr wohl fürs Gelände taugen, haben die Schwaben ihren Stromer zum 4x4²aufgerüstet. Wie schon vor ein paar Jahren beim Allterrain-Kombi der E-Klasse und davor bei der G-Klasse, haben sie den sauberen Bruder des GLC dafür auf sogenannte Portalachsen gestellt.
Im Unterschied zu konventionellen Achsen befinden sich die Mitten der Räder dort nicht auf Höhe der Achsmitte, sondern liegen durch die Portalgetriebe an den Achsköpfen wesentlich weiter unten. Oder umgekehrt, das ganze Fahrzeug rückt nach oben. Das 4x4²-Fahrwerk ist dabei an die gleichen Aufnahmepunkte der Karosserie angebunden wie das Serien-Fahrwerk.
So stieg die Bodenfreiheit um 15 Zentimeter. Exakt 29,3 Zentimeter sind es jetzt, eine G-Klasse liegt 58 Millimeter tiefer. Die Wattiefe beträgt 40 statt 25 cm.
Weil die Räder damit aber gleichzeitig fast 20 Zentimeter weiter auseinander stehen, bekommt der Geländewagen zudem spezielle Kotflügelverbreiterungen, die mit Trittleisten an den Flanken verbunden werden. Obendrein in mattem Grau lackiert sieht der brave und ach so saubere EQC plötzlich aus wie ein echter Dreckskerl. Erst recht wenn er nur so vor Schlamm starrt.
Fast eine elektrische G-Klasse
Zwar ändert sich am Antrieb nichts, es bleibt bei den zwei E-Motoren mit jeweils 150 kW und 370 Nm. Doch dank der verbesserten Offroad-Geometrie kommt der EQC im Gatsch fast genauso weit wie die G-Klasse, die an Hindernissen sogar früher aufsitzt und im Wasser schneller absäuft, berichten die Ingenieure stolz. Nur die Reichweite ist stark limitiert. Denn die knapp 500 Kilometer vom Prüfstand schmelzen bei dem 80 kWh großen Akku im Offroad-Einsatz laut Bordcomputer schnell auf 150 bis 200 Kilometer zusammen.
Auch wenn es der 4x4 hoch 2 in der G-Klasse vor ein paar Jahren in die Serie geschafft hat, hegt bei Mercedes niemand auch nur ansatzweise die Hoffnung, dass es beim EQC mehr als diesen einen Prototypen geben wird. Doch wissen die Ingenieure trotzdem, dass ihre Arbeit nicht umsonst ist. Denn auf die Erfahrungen aus diesem Projekt werden sie spätestens dann wieder zurückgreifen, wenn die Arbeit an der elektrischen G-Klasse beginnt. Und die hat der Vorstand ja gerade erst wieder als eines der nächsten Projekte auf dem Weg zum CO2-neutralen Portfolio versprochen.
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