Von Firma „ruwido“

Ein „Schutzengel“ für die Bekämpfung des Virus

Tirol
10.10.2020 19:00

Einen zweiten Lockdown verhindern! Diesem Ziel hat sich ein Unternehmen in Salzburg verschrieben. Dafür entwickelte es ein Gerät, das um den Hals getragen wird und nicht nur Kontakte aufzeichnet, sondern auch warnt, wenn der Sicherheitsabstand nicht eingehalten wird.

Da die Stopp-Corona-App trotz viel Werbung zu wenig genutzt wird, hat sich ein Unternehmen in Salzburg im Kampf gegen das Coronavirus nun etwas Neues überlegt. „Schutzengel“ nennt sich das von „ruwido“ entwickelte Gerät, das nicht wie das Smartphone in der Hosentasche versteckt getragen wird, sondern für alle sichtbar um den Hals hängt. Wird der Sicherheitsabstand zu einem anderen Träger des Schutzengels nicht eingehalten, so blinkt das Gerät rot auf und gibt Vibrationen von sich.

Speicherung von 200.000 Kontakten
Bis zu 200.000 Kontakte werden gespeichert. Völlig anonym natürlich. Der Vorteil liege klar auf der Hand, sagt Geschäftsführer Ferdinand Maier: „Das Smartphone hat in der Hosentasche oftmals ein sehr schwaches Signal. Beim Schutzengel funktioniert es wie bei einem Sonar. Das Gerät schickt ein Signal aus und misst in der Folge anhand des vom anderen Gerät ausgesendeten Signals den Abstand der Träger.“

Interaktion mit anderen Systemen
Der Schutzengel kann sowohl mit der Stopp-Corona-App als auch mit anderen Systemen interagieren. „Wenn in einer Gondel in einem Skigebiet ein Holländer, ein Deutscher, ein Österreicher und ein Tscheche mit ihren installierten Corona-Apps sitzen, passiert nichts, da diese nicht miteinander kommunizieren“, erklärt Maier. Mit dem Schutzengel sei das kein Problem.

Smartphone nicht zwingend notwendig
Einen großen Vorteil sieht der Geschäftsführer darin, dass der Besitz eines Smartphones nicht unbedingt notwendig ist. Die Abfrage der Daten funktioniert nämlich auch über Gateways und die Webseite. Im Fall einer positiven Testung werden diese ausgelesen und jene Personen, die mit einer infizierten Person Kontakt hatten, entweder über die verwendete App oder das Web sofort darüber informiert. Ein weiterer Vorteil, den das Gerät biete, sei die Messgenauigkeit. Während diese beim Smartphone zwischen einem und fünf Meter schwankt, liegt dieser Grad beim Schutzengel mit rund 50 Zentimeter sogar deutlich niedriger.

Contact-Tracing schnell und ohne viel Aufwand
Wenn das Gerät flächendeckend eingesetzt wird, kann ein zweiter Lockdown vermieden werden, ist Maier überzeugt: „Hotellerie, Gastgewerbe, Handel, Veranstalter – alle profitieren.“ Außerdem würde das „Contact-Tracing“ wesentlich schneller – weil automatisiert – vonstatten gehen. „Das ermöglicht eine rasche medizinische Behandlung.“ Die Kosten belaufen sich auf unter 27 Euro. Maier hofft, dass Regierungen, Krankenkassen, der Tourismus sowie die Veranstaltungsindustrie bei der Finanzierung mithelfen, damit bald jeder einen eigenen Schutzengel trägt.

Manuel Schwaiger, Kronen Zeitung

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