Runde, pralle Zwiebeln

„Zu sexuell“: Facebook blockierte Saatgut-Reklame

Digital
09.10.2020 12:23

Facebooks KI-Systeme, die das Netzwerk frei von Nacktheit und Gewalt halten sollen, haben sich wieder einmal geirrt: Ein kanadischer Saatgut- und Gemüsehändler staunte nicht schlecht, als das soziale Netzwerk seine Werbeannonce für eine alte Zwiebelsorte mit der Begründung abwies, das Gemüse sei „zu sexuell“. Facebook entschuldigte sich für die Panne, der Händler nahm es mit Humor.

Stein des Anstoßes ist die Zwiebelsorte „Walla Walla“, die Jackson McLean vom kanadischen Saatgut-Händler The Seed Company by EW Gaze per Facebook-Annonce bewerben wollte. Ein Bild mit vielen runden, prallen Zwiebeln - eine sogar aufgeschnitten - in einem Körberl sollte Facebook-User für das Saatgut begeistern. Doch Facebook wies die Werbeanzeige ab.

Die Begründung, die er zur Erheiterung seiner Kundschaft auf Facebook postete, kam McLean seltsam vor: Facebook erklärte, die Annonce sei „übertrieben sexuell“. Nach einiger Überlegung vermutete McLean, es habe „irgendetwas mit ihrer runden Form“ zu tun, die mit viel Phantasie vielleicht an ein Dekolleté oder andere Körperpartien erinnern könnte.

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Wir verwenden automatische Technologien, um Nacktheit aus unseren Apps fernzuhalten. Aber manchmal können sie nicht zwischen einem Walla-Walla-Zwiebel und, Sie wissen schon was, unterscheiden.

Facebook-Sprecherin Meg Sinclair

Der Saatgut-Händler legte bei Facebook Einspruch ein, wo man sich wenig später für den Fehler entschuldigte und die Werbung doch genehmigte. Meg Sinclair, Facebook-Sprecherin in Kanada, erklärte der BBC: „Wir verwenden automatische Technologien, um Nacktheit aus unseren Apps fernzuhalten. Aber manchmal können sie nicht zwischen einem Walla-Walla-Zwiebel und, Sie wissen schon was, unterscheiden.“

In drei Tagen mehr verkauft als sonst in fünf Jahren
Facebook entschuldigte sich für etwaige Geschäftseinbußen, tatsächlich dürfte die Intervention aber den gegenteiligen Effekt gehabt haben. McLean berichtet, dass das Posting mit der abgelehnten Werbung sich rasant verbreitete, viele Kunden eigene anstößige Gemüsebilder mit Karotten und Kürbissen darunter posteten und er letztlich in drei Tagen mehr Zwiebel-Saatgut verkauft hat als in den fünf Jahren davor.

Im Online-Shop des Unternehmens werden die für ihre Größe und besondere Süße geschätzten „Walla Walla“-Zwiebeln jetzt übrigens unter der Produktbezeichnung „Sexy Zwiebeln“ geführt ...

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