Die „Stopp Corona“-App des Roten Kreuzes soll als digitales Kontakttagebuch helfen, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen und im Fall einer Infektion die Kontaktpersonen zu warnen. Wie das Rote Kreuz nun bekannt gegeben hat, haben seit dem Start der App im April 200 Covid-19-Infizierte von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.
Die „Stopp Corona“-App bietet die Möglichkeit für zwei Arten von Warnmeldungen: Nachweislich Infizierte können über die App eine rote Warnung an die Kontakte der letzten Tage versenden, Verdachtsfälle können eine gelbe Warnung einleiten und Kontakten damit bekannt geben, dass sie sich als Verdachtsfall sehen und auf das Testergebnis warten.
200 Infizierte und 1200 Verdachtsfälle
Wie Rotkreuz-Kommandant Gerry Foitik am Montag dem ORF berichtete, haben bislang 200 Infizierte Gebrauch von der Warnfunktion der App gemacht, außerdem haben 1200 Verdachtsfälle eine Warnung abgesetzt. Insgesamt sei die „Stopp Corona“-App „mehr als eine Million Mal“ heruntergeladen worden, wobei die Download- nicht automatisch der Nutzerzahl entspricht und auch Personen umfasst, welche die App ausprobiert und dann wieder deinstalliert haben.
Jeder einzelne Fall trägt dazu bei, dass die Pandemie vor allem in dem eigenen Wirkungsbereich entsprechend gebremst wird.
Bundesrettungskommandant Gerry Foitik
Angesichts einer Zahl von österreichweit rund 49.000 positiv getesteten Fällen seit Ausbruch der Pandemie erscheinen 200 Meldungen über die Rotkreuz-App auf den ersten Blick nicht besonders viel. Foitik zeigt sich dennoch zufrieden: „Jeder einzelne Fall trägt dazu bei, dass die Pandemie vor allem in dem eigenen Wirkungsbereich entsprechend gebremst wird“, sagt der Rotkreuz-Kommandant.
Wenn wir da einen niedrigen Durchschnitt von zehn Personen nehmen, dann würde das bedeuten, dass bis jetzt etwa 2000 Personen von dieser App gewarnt wurden.
Bundesrettungskommandant Gerry Foitik
Außerdem entspreche die Zahl der Infizierten, die gewarnt haben, nicht der Zahl der Gewarnten. „Wenn wir da einen niedrigen Durchschnitt von zehn Personen nehmen, dann würde das bedeuten, dass bis jetzt etwa 2000 Personen von dieser App gewarnt wurden“, sagt Foitik. Genaue Zahlen könne man allerdings nicht nennen, weil die App die Zahl der Gewarnten aus Datenschutzgründen gar nicht erhebe.
Politische Debatten sorgten für Imageschaden
Österreich war eines der ersten Länder in Europa, in denen eine App zur Kontaktverfolgung vorgestellt wurde. Der Start Ende März wurde aber von Problemen überschattet: Anfangs klappte die Kontaktverfolgung nur manuell, erst später wurde die automatische Protokollierung eingebaut. Zudem erlitt die App einen Imageschaden, nachdem Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka sich in einem Interview für eine verpflichtende Installation ausgesprochen hatte. Nach schwerer Kritik ruderte er zwar wieder zurück, die Skepsis gegenüber der App blieb bei vielen Österreichern aber.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).