„Alarmierend“

Hotels verlieren von Mai bis Oktober 2,2 Mrd. Euro

Österreich
28.09.2020 19:02

Die österreichische Hotellerie wird von Mai bis Oktober 2020 rund 2,2 Milliarden Euro an Umsatz verlieren, schätzt die Prodinger Tourismusberatung. Die Entwicklung bis August habe dem positivsten Szenario vom April entsprochen, mit einem Nächtigungsminus von einem Drittel und einem Umsatzminus bis Juli von 44 Prozent. Für die kommenden Monate sei aber angesichts anhaltender Reisewarnungen ein schlechteres Szenario realistisch.

Im krone.tv-Talk mit Gerhard Koller hatte der Hotel-Sacher-Geschäftsführer Matthias Winkler kürzlich geschildert, wie er und seine Mitarbeiter mit den Corona-Maßnahmen umgehen, wie Reisewarnungen der Stadt Wien noch mehr schaden und warum „schwarze Schafe“ die ganze Branche kaputtmachen.

Im heurigen Winter keine Erholung zu erwarten
Prodinger hat im Auftrag der WKÖ Szenarien berechnet. Die Studienautoren Thomas Reisenzahn und Marco Riederer von der Prodinger Beratungsgesellschaft gehen davon aus, dass im Winter 2020/21 keine Erholung zu erwarten ist. So dürfte das Geschäft mit den Auslandsgästen im schlimmsten Fall um 45 Prozent unter dem Nächtigungsniveau der Saison 2018/19 liegen.

Analysten rechnen mit „massiver Rezession“
Sollten im Jänner 2021 Lockerungsschritte kommen, dann werde der Nächtigungsrückgang zwar nicht ganz so drastisch ausfallen, dennoch sei mit einer massiv verschärften Rezession zu rechnen. Im optimistischsten Fall „verflüchtigt sich der aktuelle Anstieg an Corona-Fällen und es kehrt, den Umständen entsprechend, wieder ,Normalität‘ ein“, so die Autoren. Aber selbst wenn die Grenzen weitgehend offen bleiben und Reisewarnungen ausbleiben, würde das Auslandsgeschäft 2022 nur 70 Prozent des Wertes von 2019 erreichen.

Der Binnentourismus würde sich bis 2022 stabilisieren. Selbst unter so optimistischen Annahmen wäre die Rückkehr zum Vorkrisenniveau erst zwischen 2023 und 2025 zu erwarten. Selbst unter positiven Annahmen geht Prodinger davon aus, dass im Winter 2020/21 nur 66 Millionen Nächtigungen verbucht werden, nach 73 Millionen im Winter 2018/19. Für die Analyse hat Prodinger Tourismusberater das Beherbergungswesen mit 16.000 Unternehmen und 120.670 Beschäftigten herangezogen.

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