Amtsmissbrauch

Polizist als Schlepperhelfer: Jetzt ist er Job los

Wien
29.09.2020 06:00

Dass die Einreise von neun Türken zu Weihnachten 2019 in Wien-Schwechat problematisch war, das bestreitet niemand: Unklares Reiseziel, ungewöhnliche Routenwahl, vieles deutete auf Schlepperei hin. Ein Polizist wurde jetzt wegen Amtsmissbrauchs verurteilt. Er hat verbotenerweise die Weiterreise ermöglicht.

Am 25. Dezember 2019 wollten die neun Türken aus Istanbul kommend einreisen und dann in die Niederlande weiterfahren. Doch das angebliche Reiseziel, ein Karate-Turnier, konnten die Beamten in Wien-Schwechat im Internet nicht finden. Überdies hatten die Männer kaum Gepäck dabei und die Reiseroute über Wien nach Amsterdam mit Zwischenstopp in Paris war seltsam.

„Alles war korrekt“
Am 26. Dezember kamen die neun Türken neuerlich zur Kontrolle in Schwechat. Wieder dolmetschte ein Polizist mit Türkischkenntnissen. Der in der Zwischenzeit mit den Landsleuten regen Chat-Kontakt unterhalten hatte. Er ermöglichte die Weiterreise der neun Männer, sagt aber beim Prozess in Korneuburg: „Alles war korrekt.“

Richter Manfred Hohenecker: „Warum haben Sie den Reiseleiter der Gruppe zu Ihrer Hochzeit eingeladen? Ist so was üblich?“ Urteil: Ein Jahr bedingt, damit ist der Polizist den Job los.

Peter Grotter, Kronen Zeitung

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