Lokalaugenschein

Airport Innsbruck fliegt wieder in die Kurzarbeit

Tirol
26.09.2020 07:00

Mittwoch Vormittag, Punkt 10 Uhr, Flughafen Innsbruck. Fotograf Daniel Liebl und ich sind die einzigen Menschen in der gesamten Abflughalle. Zwei Flüge werden via Bildschirm angekündigt: Einer aus Amsterdam, einer aus Wien ...

Die Corona-Krise hat auch den Innsbrucker Flughafen voll erwischt. „Wobei wir aktuell im Vergleich zu anderen Flughäfen gar nicht so schlecht dastehen“, sagt Direktor Marco Pernetta. Und zwar deswegen, weil das Jahr mit Jänner und Februar eigentlich super angelaufen sei. „Wir machen grundsätzlich 50 Prozent unseres Geschäftes zwischen Jänner und März. Im heurigen Jänner und Februar hatten wir ein plus im Vergleich zum Vorjahr“, sagt Pernetta. Doch dann kam Corona. Zwischen 23. März und 1. Mai flog somit quasi gar nichts mehr. Bis Anfang Juli zog es sich dann schleppend, ehe schließlich das Sommergeschäft startete. „Das sah anfänglich ganz gut aus. Wir haben mit 1. Juli sogar die Kurzarbeit beendet. Doch dann begannen die Reisewarnungen“, blicken Pernetta und sein Vize Patrick Dierich im Gespräch mit der „Krone“ zurück. Fazit: Im Vergleich zum Vorjahr liegt man bis Mitte September im Linien- und Charter-Bereich um 50 Prozent hinter den Flugbewegungen und Passagierzahlen des Vorjahres zurück. Das Sommergeschäft allein ging um 80% zurück.

Nur 300 statt 150 Passagiere pro Tag
Der Eindruck, dass es düster ist, täuscht nicht. „Wir haben derzeit pro Tag nur um die 300 Passagiere. Ohne Corona wären es derzeit um die 1500“, sagt Pernetta.

Amsterdam-Flug trotz Reisewarnung
Angeflogen werden derzeit lediglich Wien und Amsterdam – Amsterdam trotz Reisewarnung. „Nach Innsbruck fliegen und dann zum Beispiel nach Seefeld oder ins Stubaital fahren darf man ja. Da muss man bei der Rückkehr nach Holland nicht in Quarantäne. Die Reisewarnung gilt nur für Aufenthalte in Innsbruck-Stadt“, erklärt Marco Pernetta. Der Amsterdam-Flug endet mit Ende Oktober, ist dann aber für Dezember wieder geplant. Warum in Anbetracht der Situation ein Wien-Innsbruck- Flug immer noch 400 Euro kostet, ist nicht ganz nachvollziehbar. Die Auslastung der AUA-Flieger auf dieser Strecke liegen derzeit nämlich nur bei 50 Prozent ...

Boom für die Anbieter von privaten Flügen
Gestiegen sind indes Flüge mit Privatjets. Wer es sich leisten kann, steigt wegen des geringen Linien- und Charter-Angebotes auf einen der privaten Anbieter um. Oder – noch deutlich angenehmer – nimmt gleich sein eigenes Flugzeug.

Apropos Dezember! Pernetta und Dierich hoffen auf den bevorstehenden Winter. Voraussetzung ist das Ende der Reisewarnungen. Diese gilt es nun wegzubringen.

Mit 1. Oktober werden übrigens wieder fast alle der 180 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Sorgen muss man sich um die Flughafengesellschaft aber noch keine machen. „Wir sind bis Ende 2021 durchfinanziert. Die Finanzierung der für September bis Oktober 2021 geplanten Pistensanierung ist dabei aber noch nicht berücksichtigt. Die Sanierung kommt jedenfalls“, schließt Pernetta.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele