Nach Polizeieinsatz

380-KV-Gegner: „Lassen uns nicht einschüchtern“

Salzburg
09.09.2020 06:00
Mit einer Kolonne an Einsatzfahrzeugen marschierte ein Großaufgebot von gut 70 Polizisten Dienstagfrüh am Rengerberg in Bad Vigaun auf. Ihr Auftrag: Eine nicht genehmigte Postestaktion verhindern und das Waldstück abriegeln. Während hinter der Beamten-Mauer der Reihe nach die Bäume fielen, hielt der harte Kern der 380-kV-Gegner davor eine emotionale Mahnwache ab.

Mit Kerzen und Gesang machen die gut 15 Freileitungsgegner am Dienstag neuerlich auf das „Verbrechen an der Natur“, wie sie es nennen, aufmerksam. Bei vielen liegen die Nerven blank, die Aktivisten trösten sich gegenseitig. Die Begräbnis-Stimmung wird von einem Mann verdeutlicht, der sich vor den Polizisten wie tot auf den Boden legt. Währenddessen summen im Hintergrund die Motorsägen. Im Waldstück am Rengerberg laufen nämlich im Auftrag der Austrian Power Grid Rodungsarbeiten für die 380-kV-Trasse.

„Man kommt sich extrem lächerlich vor, wenn die Polizei für ein privates Unternehmen die Arbeiten sichern muss“, ärgert sich Franz Köck von der IG Erdkabel. Eigentlich hatten die Gegner der 380-kV-Leitung für die ganze Woche eine Serie an Protesten geplant. Am Montag kam aber die Absage der Bezirkshauptmannschaft Hallein. Es sei davon auszugehen, dass die Aktivisten die genehmigten Arbeiten verhindern würden, hieß es in der sechsseitigen Stellungnahme der Behörde. „Gegen Teilnehmer an früheren Versammlungen zum selben Thema laufen aktuell Verwaltungsstrafverfahren sowie gerichtliche Verfahren wegen Besitzstörung“, heißt es außerdem im Schreiben. Zu den Störaktionen der Gegner stehen diese Woche gleich zwei Verhandlungstermine beim Bezirksgericht Hallein an (siehe Bericht unten).

Die Mahnwache verlief indes ohne Zwischenfälle. Es war aber sicherlich nicht die letzte Aktion am Rengerberg. „Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir geben nicht auf“, verspricht Köck.

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