„Frau meines Lebens“

Freundin (48) aus Eifersucht erstochen: Lebenslang

Niederösterreich
03.09.2020 16:23

„Ihr sehts eh, was ich gemacht hab. Das war ich. Ich kann ohne sie nicht leben.“ Das sagte der Angeklagte zur alarmierten Polizei, im Dezember 2019. Die durch das Küchenfenster eingestiegen war - und eine Tote fand. Sie war erstochen worden. Beim „Bikermord-Prozess“ in Korneuburg (NÖ) bekam er am Donnerstag dafür die Höchststrafe.

„Sie war die Frau meines Lebens“, sagt Alexander K. (54), der wild aussehende Biker mit der Seele eines verletzten Kindes. Ungeliebt, von der Mutter verprügelt, abgeschoben ins Heim, missbraucht. Er reagierte - mit Gewalt. Insgesamt 23 Vorstrafen sammelte er im Laufe seines Lebens. Die letzten elf Jahre aber, da herrschte „Ruhe“. Er war mit Alexandra zusammen. Man wohnte gemeinsam in einem Reihenhaus im Bezirk Mistelbach, hatte Haustiere. Führte fast ein Pensionistenleben, wie Gerichtspsychiater Peter Hofmann ausführt, ohne große Aktivitäten. Bis die trügerische Idylle kippte.

Denn sie war schon längst nicht mehr glücklich. Lernte via Internet einen „König“ der Biker-Szene kennen. Wollte sich trennen. Da begann er wieder zu trinken. Und zu streiten. Bis zur Eskalation am 8. Dezember 2019. Da sagte sie ihm, dass der neue Freund komme und ihn hinausschmeiße. Er habe zum Wodka gegriffen - „und danach Filmriss“, so sein Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger.

2,35 Promille
Der Gerichtsmediziner bringt Klarheit: sechs wuchtige Stiche mit dem Küchenmesser, fünf davon jeder für sich tödlich! Und dass er so um die 2,35 Promille gehabt haben muss, aber zurechnungsfähig war.

„Überreden“ habe er sie wollen, dass sie bleibt. Er hätte es, wie der beisitzende Richter bemerkte, mit Blumen versuchen sollen.

Gabriela Gödel, Kronen Zeitung

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