Wirtschaftsfaktor

Gaming: So spielt Österreich international mit

Spiele
27.08.2020 13:00

Gaming ist in Österreich weiter auf dem Vormarsch. Rund 5,3 Millionen Österreicherinnen und Österreicher spielen Videospiele, 50.000 davon kompetitiv als registrierte eSportler. In Österreich werden Videospiele aber nicht nur konsumiert, sondern auch entwickelt. Die rund 90 heimischen Spielestudios generierten zuletzt 24,1 Millionen Euro Umsatz und sind maßgeblich an der Produktion namhafter internationaler Blockbuster beteiligt, wie der österreichische Verband für Unterhaltungssoftware (ÖVUS) am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz verriet.

Wenn in den kommenden Tagen die großen Publisher auf der Gamescom ihre aktuellen Spiele-Blockbuster präsentieren, zeigt sich: Videospiele sind ein Massenphänomen - und österreichische Entwicklerstudios mischen kräftig mit. In vielen internationalen Spiele-Hits steckt nämlich heimisches Know-how. Österreichische Entwickler waren/sind beteiligt an der Entwicklung von Top-Projekten wie „World of Tanks: Frontline“ (Bongfish, Graz), „Die Siedler“ (Mi’pu’mi Games, Wien), „Sea of Thieves“ (Purple Lamp, Wien) oder „Bus Simulator 18“ (stillalive studios, Innsbruck).

Videospielentwicklung findet mittlerweile sehr stark international vernetzt statt“, erklärt Michael Fink, Vorsitzender des österreichischen Entwicklerverbands Pioneers. „Moderne Multimillionen-Dollar-Produktionen mit Hunderten Entwicklerinnen und Entwicklern - das lässt sich zusehends nur stemmen, indem man externe Unterstützung holt.“ Zum Beispiel aus Österreich. „Das Know-how der österreichischen Developer ist international sehr gefragt“, so Fink.

Flight Simulator hebt mit österreichischer Technologie ab
Ein aktuelles Beispiel, wie heimische Unternehmen in der internationalen Spieleentwicklung mitmischen, ist Blackshark.ai. Das in Graz, Wien und San Francisco ansässige Schwesterunternehmen von Österreichs ältestem Entwicklerstudio Bongfish generiert aus Satellitenfotos einen Großteil der Städte- und Gebäudegrafiken für den neuen „Flight Simulator“ von Microsoft. Das Team aus über 50 KI-Spezialisten, Geospatial Engineers, Rendering-Developern und Datenwissenschaftlern hat drei Jahre lang an dem Projekt gearbeitet.

Mithilfe einer Cloud-basierten Deep-learning-Lösung werden die Gebäude auf Satellitenbildern klassifiziert. Eine patentierte Technologie rekonstruiert anschließend Gebäude-Attribute in detailliertem 3D. Features wie die Gebäudegröße gehen aus den vorhandenen Daten hervor. Andere Details - etwa zu den Gebäudefassaden - werden auf Basis von kontextuellen Daten wie der geografischen Lage des Gebäudes hinzugefügt. Die 3D-Modelle streamt das Spiel dann aus der Cloud auf die Rechner der Spieler. Erst diese Technologie aus Österreich ermöglicht es dem „Flight Simulator“, die komplette Welt fotorealistisch und in bisher unerreichter Detailtiefe abzubilden.

Relevanter Wirtschaftsfaktor
Welche wirtschaftliche Bedeutung Videospielentwicklung in Österreich hat, hat im Vorjahr eine Studie erhoben. Demnach generierten gut 90 heimische Entwicklerstudios zuletzt insgesamt 24,1 Millionen Euro Umsatz und eine gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung von 51,1 Millionen Euro. Über einen Betrachtungszeitraum von drei Jahren entwickelten die heimischen Studios insgesamt 197 Spiele. Die heimischen Entwicklerstudios sichern damit pro Jahr in Summe 958 Arbeitsplätze in der österreichischen Volkswirtschaft ab. In den Unternehmen selbst sind 474 Personen beschäftigt.

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