E-Control-Bericht

Strom- und Gasverbrauch im Lockdown stark gesunken

Digital
08.06.2020 10:44

Im Corona-Lockdown-Monat April haben Österreichs Endverbraucher um rund ein Achtel - exakt 12,9 Prozent - weniger Strom verbraucht als ein Jahr davor. Auch der Erdgasverbrauch ist um rund ein Zehntel gesunken, wie aus Zahlen der Regulierungsbehörde E-Control hervorgeht.

Im März hatte das Minus beim Stromverbrauch 3,5 Prozent betragen - 7,4 Prozent allein in der zweiten Monatshälfte, als die Ausgangsbeschränkungen in Kraft traten. Im April lag der Strombedarf der heimischen Endverbraucher dann bei 4,6 Terawattstunden (TWh) - um 677 Gigawattstunden (GWh) oder 12,9 Prozent weniger als ein Jahr davor.

Am dritten Mittwoch im April wurde eine Spitzenlast von 8,24 Gigawatt (GW) gemessen, rund ein Zehntel (845 MW) davon wurde aus gewerblichen Eigenanlagen aufgebracht. Im öffentlichen Netz lag der Spitzenbedarf im April auf Stundenbasis bei 8,06 GW (Endverbrauch plus Netzverluste, aber ohne Pumpspeicherung).

10,7 Prozent weniger Erdgas verbraucht
Erdgas haben die heimischen Verbraucher im April um 5,94 TWh bzw. 10,7 Prozent (oder 713 GWh) weniger nachgefragt. Die Spitzenlast lag mit 16,7 GW aber um 13,1 Prozent über dem Vorjahr. Ende April waren die Speicher zu 77,5 Prozent (mit 72,6 TWh) gefüllt. Die Importe sanken um 20,7 Prozent - in den ersten vier Monaten zusammen um 20 Prozent -, die Exporte um 14 Prozent.

Der Monat April war insgesamt relativ warm: Die Zahl der Heizgradtage lag nach Angaben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) um 23 Prozent tiefer als 2019.

Weniger Strom aus dem Inland, mehr Importe
Die Inlandsstromerzeugung war mit 4991 GWh (4,99 TWh) um 1,45 TWh oder um 22,5 Prozent geringer als im Vergleichsmonat 2019. Die Wasserkraft produzierte um 750 GWh weniger als ein Jahr davor, die Wärmekraft um 316 GWh weniger und die Windkraft um 403 GWh weniger.

Die Strom-Nettoimporte kletterten um knapp 600 GWh und lagen bei 409 GWh - denn ein Jahr davor, im April 2019, war Österreich Nettoexporteur gewesen. Auffallend waren für die E-Control die hohen Importe aus der Schweiz. Dagegen sanken die Exporte Richtung Ungarn, Slowenien und der Schweiz im April stark.

Hoher „Systemverbrauch“ durch Pumpspeicher
Auf der Aufbringungsseite stieg der Pumpstromverbrauch - um Strom in Pumpspeicherwerke hinaufzupumpen - um 24,6 Prozent, der Eigenverbrauch im Herstellungsbereich sank um 13,3 Prozent. Somit gab es im April insgesamt um 37 GWh mehr „Systemverbrauch“.

Der Speicherstand in den Speicherkraftwerken lag am Monatsletzten bei 31,3 Prozent oder 1,03 TWh und damit um 9,8 Prozentpunkte höher als voriges Jahr. „Das ist der höchste Aprilwert der letzten 20 Jahre“, hieß es aus der Energieregulierungsbehörde: „Er erklärt sich aus dem hohen Pumpeinsatz und der geringeren Produktion aus Speicherkraftwerken.“

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