AI: "Abscheulich"
Afghanische Taliban steinigen junges Paar zu Tode
Das Liebespaar hatte sich fünf Tage zuvor ins Haus eines Freundes geflüchtet, um sich vor den Taliban zu verstecken, wie der Verwaltungschef des Bezirks Dasht-e-Archi, Mohammed Ajub Akjar, am Montag sagte. Die beiden wurden jedoch entdeckt und noch am selben Tag vor den Augen von etwa 150 Männern getötet.
Hinrichtung von Taliban-Kommandanten angeordnet
Laut Akjar brachten die Taliban zunächst die Frau auf den Platz, um sie zu steinigen. Eine halbe Stunde später habe der Mann das gleiche Schicksal erlitten. Die Hinrichtung sei von zwei örtlichen Taliban-Kommandanten angeordnet worden, sagte er.
Ein Sprecher der Provinzregierung, Mabubullah Sajedi, verurteilte den Gewaltakt. "Das widerspricht den Menschenrechten und den internationalen Konventionen", sagte Sajedi. "Es gab kein Gericht. Das war grausam."
Amnesty: "Abscheuliches Verbrechen"
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International verurteilte die Steinigung als "abscheuliches Verbrechen", das die "zunehmende Brutalität der Taliban und anderer Aufständischer bei der Misshandlung der afghanischen Bevölkerung" zeige. Amnesty warnte vor einer Aussöhnung mit den Taliban auf Kosten der Menschenrechte und betonte, die afghanische Regierung dürfe bei den Verhandlungen mit den Aufständischen insbesondere nicht die Rechte von Frauen und Minderheiten opfern.
Erst vergangenen Monat wurde auf internationalen Druck im Iran die geplante Steinigung einer Frau abgesagt. Sakine Mohammadi Ashtiani war wegen Ehebruchs zum Tode verurteilt worden. Die letzte Steinigung im Iran fand 2008 statt.
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