Speicherkarten & Co.

IT-Standards: Hier sollte Brüssel genauer hinsehen

Digital
14.01.2020 06:00

Geht es nach der EU, soll endlich auch Apple mit Konkurrenzgeräten kompatible Ladegeräte für seine iPhones anbieten. Doch fehlende Standards sind nicht nur bei Handys ein Graus. In der Welt der IT ist man oft mit Steckplätzen, Anschlüssen, Verschlüsselungs- oder Funktechniken konfrontiert, die nicht miteinander wollen. Wir haben Beispiele gesammelt, die sich die EU-Kommission vielleicht auch einmal ansehen sollte …

Speicherkarten: Die gängige Methode zur Erweiterung des Smartphone-Speichers sind microSD-Karten. Aber nicht überall: Firmen wie Apple verzichten auf den Steckplatz, um teurere Handys mit mehr Speicher unters Volk zu bringen. Huawei hat für seine Geräte „Nano Memory“-Speicherkarten erfunden, die fast doppelt so teuer wie microSD-Karten sind.

Audioanschlüsse: Wer am Handy Kopfhörer nutzen will, steckte diese früher einfach per 3,5-Millimeter-Klinke an. Weil Apple und andere Hersteller den Anschluss in der Oberklasse gestrichen haben, geht das heute aber oft nicht mehr. Der Kunde ist auf lästige Adapter oder teurere kabellose Bluetooth-Kopfhörer angewiesen.

Spielkonsolen: Obwohl Videospiele für verschiedene Plattformen erscheinen, trennt die Spieler eine unsichtbare Grenze. Jede Plattform hat ihr eigenes Mehrspieler-Netzwerk, PlayStation-Nutzer können meist nicht mit Xbox-Fans spielen. „Crossplay“, also das Spielen über Gerätegrenzen hinweg, nimmt aber Fahrt auf und funktioniert immerhin bei einigen Spielen.

Laptop-Ladegeräte: Rund, eckig oder magnetisch - bei Laptops gab es noch mehr unterschiedliche Ladekabel als beim Smartphone. Ein gutes Geschäft für die Hersteller, immerhin konnte man so im Falle eines Defekts eher teure Originalladegeräte verkaufen. Langsam setzt sich aber auch bei Notebooks der De-facto-Standard bei den Smartphones durch: USB-C.

Betriebssysteme: Programme gibt es oft nur für eine bestimmte Plattform. Wer einen Apple-Rechner mit macOS hat, kann ohne Hilfsmittel keine Software nutzen, die es nur für Windows gibt. Windows-Nutzer haben keinen Zugriff auf Apple-Spezifika wie das Videoschnitt-Tool Final Cut. Spiele erscheinen meist für Windows und laufen nicht automatisch auf macOS oder Linux.

Druckerpatronen und Toner: Druckertinte ist kostspielig, insbesondere Original-Patronen und Toner der einzelnen Hersteller. Natürlich sind die Nachfüllungen nur mit bestimmten Modellen kompatibel. Immerhin gibt es hier für Sparfüchse billige Dritthersteller-Nachbauten.

SAT-Receiver: Weil TV-Sender wie der ORF nur mehr mit dem nötigen Entschlüsselungs-Modul per Satellit empfangbar sind, muss man beim Receiver-Kauf - vor allem bei Modellen mit eingebauter Verschlüsselung statt wechselbarem CI-Modul - auf die Kompatibilität achten. In Deutschland erhältliche Receiver, die nur deutsche Sender entschlüsseln, können nicht automatisch auch alle österreichischen empfangen.

Smart Home: Smart-Home-Technik von der WLAN-Schaltsteckdose bis zur per Handy steuerbaren Glühbirne gibt es mit verschiedensten Standards. Manche Geräte funken über das Schnurlostelefon-Protokoll DECT, andere via WLAN oder Smart-Home-Funktechniken wie Zigbee, wieder andere über Bluetooth. Klar, dass da nicht alles miteinander kompatibel ist.

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