Waffen aus dem 3D-Drucker sind „ein echtes Problem“. Davor warnt der führende französische 3D-Drucker-Hersteller Dagoma. Um die missbräuchliche Verwendung seiner Geräte zu verhindern, setzt das Unternehmen jetzt auf eine Software. Sie soll Druckvorlagen für Waffen automatisch erkennen und manipulieren.
Jeder Besitzer eines 3D-Drucker könne in nur wenigen Stunde zuhause eine voll funktionsfähige, nicht zurückverfolgbare Waffe herstellen, die - da aus Kunststoff gefertigt - alle Sicherheitskontrollen bestehe, erläutert Dagoma auf seiner Website.
Manipulierte Druckvorlagen
Um die Verbreitung von Waffen aus dem 3D-Drucker bzw. deren Druckvorlagen im Internet einzudämmen, ist der 3D-Drucker-Hersteller jetzt selbst aktiv geworden und manipuliert gezielt Druckdateien, wodurch der Zusammenbau der Waffe unmöglich wird.
„Die von uns veränderten Waffendateien sehen genau wie das Original aus, die fertig gedruckten Produkte allerdings sind nicht brauchbar“, sagt Dagoma-Mitbegründer Matthieu Regnier. Diese „falschen“ Schusswaffenmodelle seien bereits 13.000 Mal heruntergeladen worden.
Software blockiert Waffendruck
Darüber hinaus hat das Unternehmen in seine Druck-Software einen „3D-Pistolendateidetektor“ integriert, der Druckvorlagen für Waffen automatisch erkennen und ihren Ausdruck blockieren soll. Dagoma hofft, dass andere Hersteller dem Beispiel folgen und ihrerseits in ihre 3D-Drucker entsprechende Schutzmechanismen einbauen.
Tödliche Gefahr aus dem 3D-Drucker
Die Debatte um Waffen aus dem 3D-Drucker hat seit dem antisemitischen Anschlag Anfang Oktober im ostdeutschen Halle an der Saale wieder an Brisanz gewonnen. Der 27-jährige rechtsextreme Stephan B. hatte zwei Menschen erschossen. In seinem Waffenarsenal befand sich auch eine Maschinenpistole, die mit Plastikteilen aus dem 3D-Drucker gebaut worden war.
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