Ein Tennisball großes Hämatom am Auge, eine Schwellung an der Schläfe, eine Gehirnerschütterung und zwei ausgeschlagene Zähne: Der Croupier eines Casinos in Tirol schaute aus wie ein gebeutelter Boxer. „Er hat mich provoziert, hat mir einer Ohrfeige verpasst und auf mein Tablet geschlagen. Da habe ich die Kontrolle verloren“, rechtfertigte sich der 30-Jährige nun am Innsbrucker Landesgericht.
Streit um das liebe Geld
Bei der Auseinandersetzung zwischen den beiden ging es wie so oft ums liebe Geld. „Es ist üblich, dass wir Croupiers das Trinkgeld untereinander aufteilen“, erklärte der Angeklagte. „Aber ein anderer Kollege und ich haben an diesem Abend von 19 bis 21 Uhr eine Privat-Partie gehabt. Er war nicht dabei, wollte aber doch seinen Anteil vom Trinkgeld.“
Selbstanzeige bei Polizei
Mit mehreren Faustschlägen „schickte“ er sein Gegenüber auf den Boden des Casinos. Noch während das Opfer – bei dem Mann handelt es sich übrigens um einen Wiener – im Spital behandelt wurde, machte sich der gebürtige Bosnier auf den Weg zu Polizei und erstattete Selbstanzeige.
Dass er den Vorfall selbst meldete, das Geständnis, die Provokation des Kollegen und die Tatsache, dass er zuvor noch unbescholten war, wirkte sich auch auf das Urteil aus. Richterin Helga Moser verhängte bei einem Strafrahmen von sechs Monaten bis fünf Jahren Haft eine zur Hälfte bedingte Geldstrafe von 2400 Euro. Hinzu kommen aber noch 1000 Euro Teilschmerzensgeld für den Wiener und 200 Euro Gerichtskosten. Der Croupier, der jetzt in Linz tätig ist, nahm das Urteil sofort an.
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