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Deponie Schwoich: Steirer unterstützen Tiroler!

Tirol
15.06.2019 12:30
Knalleffekt rund um die geplante Giftmüll-Deponie in der Schwoich. Im steirischen Luftkurort (!) Bad Mitterndorf wurde eine Deponie der Rohrdorfer GmbH für Baurestmassen für die Endlagerung von asbesthaltigen Stoffen nachgewidmet. Derselbe Betreiber will nun so eine Endlagerstätte auch in der Schwoich errichten. Das lässt nun natürlich in Tirol die Alarmglocken schrillen.

Starke Staubentwicklung war der Grund, warum Anrainer einer Baurestmassendeponie in Bad Mitterndorf Nachschau hielten. Groß war daher auch das Entsetzen, als sie vor Ort feststellen mussten, dass nicht nur – wie öffentlich bekannt – Bauschutt, sondern auch asbesthaltiges Material offen gelagert wird. Der pensionierte Lehrer Werner Bäck aus Bad Mitterndorf, eine Gegner der ersten Stunde, sagt zur „Krone“: „Es wurde uns hier eine Asbest-Deponie auf das Auge gedrückt – und wir können gart nichts dagegen machen!“

Zusammenlegung der Gemeinden ausgenutzt
Dazu wurde vom Betreiber vor vier Jahren ein Zeitpunkt ausgenutzt, um den Antrag zur Asbestlagerung zu stellen: Durch die Zusammenlegung von drei Gemeinden wurde Bad Mitterndorf 2015 von einem Kommissär verwaltet, der die Amtsgeschäfte führte. Armin Hofreiter, der Sprecher der Schwoicher Bürgerinitiative ist fassungslos ob dieser furchtbaren Neuigkeiten: „Die Deponie in Bad Mitterndorf wurde von uns schon zum Thema gemacht– da wir herausfanden, dass es sich hier um ein deckungsgleiches Verfahren handelt.“ Laut Armin Hofreiter wurden schon am 24. April bei der mündlichen Verhandlung (die „Krone“ berichtete) die Verantwortlichen der Rohrdorfer GmbH von der Bürgerinitiative mit der nachträglichen Asbestgenehmigung in Bad Mitterndorf konfrontiert.

Widersprüchliche Antworten auf eine Frage
Die Antwort von Geschäftsführer Herwig Glössl darauf lautete, dass die Marktgemeinde Bad Mitterndorf an seine Gesellschaft herangetreten sei und aufgrund der tadellosen Deponieführung zugestimmt hätte, dass auch Asbest dort abgelagert werden könne. Das Problem wurde einige Wochen später, am 15. Mai, bei einem weiteren, nun öffentlichen Forum in der Schwoich erneut vor Hunderten von Zuhören wiederholt. Jetzt aber lautete die Antwort von Glössl darauf: „In Bad Mitterndorf wurde die Lagerung von Asbest im Nachhinein beantragt, da keine Vereinbarung mit der Marktgemeinde vorab zustande kam und die Rohrdorfer GmbH sich deshalb nicht mehr an die mündlichen Zusagen der Verhandlung gebunden fühlte.“

Werner Bäck wird nun mit der Bürgerinitiative gegen eine Giftmülldeponie in Schwoich in Kontakt treten. Klaus Neuper, der Bürgermeister des steirischen Luftkurortes, hat im Gespräch mit der „Krone“ ebenfalls sein Interesse bekundet, zu einen Lokalaugenschein ins Unterland zu unternehmen.

Hubert Berger, Kronen Zeitung

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