Zwei sind gefährlich

Kindersitztest: Top und Flop vom selben Hersteller

Motor
21.05.2019 00:00

Bereits Anfang April haben wir über einen Kandidaten aus dem ÖAMTC-Kindersitztest berichtet - die Chicco-Babyschale konnte das Kind beim Unfall nicht halten. Hier nun der vollständige Test, der wiederum eine Überraschung bringt: Neben der Chicco-Schale gibt es ein weiteres ungenügendes Modell von einem renommierten Hersteller. Der TobiFix von MaxiCosi fällt durch. Der niederländische Hersteller stellt aber auch den Testsieger.

(Bild: kmm)

Insgesamt 24 Modelle versammelten der ÖAMTC und seine Partner, 18 davon erreichten die Note „gut“. Testsieger und einziges „sehr gut“ ist der Maxi-Cosi Jade + 3way fix, der in allen Kategorien überzeugen konnte. Als ungenügend bewertet wurden der oben genannte Chicco i-Size Bebecare + i-Size Base (der mittlerweile vom Hersteller durch ein überarbeitetes Modell ersetzt wurde) sowie der TobiFix von MaxiCosi. Diesem wird seine Schadstoffbelastung im Bezugsstoff zum Verhängnis. Ohne diesen Mangel hätte der Sitz ein „Gut“ erzielt - wie vier weitere Modelle aus demselben Haus.

Schlusslicht in Hinblick auf die Bedienung ist der Britax Römer Max-Way Plus (einziges „genügend“ im Test). „Neben dem erhöhten Platzbedarf im Fahrzeug benötigt der rückwärtsgerichtete Sitz eine große Gurtlänge und ist generell nicht ganz einfach einzubauen“, erläutert der ÖAMTC. „Das kann zu Fehlern beim Einbau führen, die letztlich auch sicherheitsrelevant sein können.“

„Nachfolger Hy5.1 TT“ - von „nicht genügend“ auf „befriedigend“
Zum zweiten Mal nach 2018 ist ein aufblasbarer Kindersitz des österreichischen Herstellers „Nachfolger“ im ÖAMTC-Test vertreten. Im Vorjahr fiel der Hy5 TT aufgrund der Schadstoffbelastung noch durch. Der Hersteller hat den Sitz mittlerweile überarbeitet, im Nachfolger des Nachfolger wurden keine bedenklichen Schadstoffe gefunden. Die Sicherheit war für den Sitz bereits im Vorjahr kein Problem, die kleinen Schwächen in der Bedienung sind allerdings geblieben. Die Konsequenz: Ein Sprung von „nicht genügend“ auf „befriedigend“ für den Nachfolger Hy5.1 TT - und eine weitere Bestätigung dafür, wie schnell unabhängige Produkttests zu Verbesserungen führen können.

Vorwärts, seitwärts oder rückwärts? Es kommt drauf an
Wie gewohnt wurde auch im aktuellen Kindersitztest wieder eine Auswahl der für Österreich relevantesten neuen Modelle untersucht. Eine Frage, die sich dabei immer wieder stellt, ist die Richtung, in der eine Babyschale bzw. ein Kindersitz in Bezug auf die Fahrtrichtung installiert wird: Vorwärts, seitwärts, rückwärts - alles ist möglich, wenn auch nicht mit jedem Modell. Der ÖAMTC dazu: „Der rückwärtsgerichtete Einbau ist grundsätzlich die sicherste Variante, weil die Kopf- und Nackenbelastungen bei einem Frontalaufprall am geringsten sind. Neugeborene werden darum grundsätzlich in rückwärtsgerichteten Babyschalen gesichert.“

Aber auch für ältere Kinder ist die Verwendung eines „Reboarders“ - so werden große, rückwärtsgerichtete Kindersitze umgangssprachlich genannt - möglich. Auch in diesem Fall ist das Verletzungsrisiko zumindest beim Frontalcrash geringer. „Allerdings zeigt sich in den Tests immer wieder, dass ‘Reboarder‘ problematisch in der Handhabung sein können - das trifft vor allem auf Sitze zu, die wie der Britax Römer Max-Way Plus über kein Isofix verfügen“, warnt der ÖAMTC. Diesen Aspekt sollte man jedenfalls nicht außer Acht lassen und sich den Einbau am besten beim Kauf (bei dem man eigenes Auto und Kind dabei haben sollte) genau erklären lassen. "Denn nur wenn der Kindersitz korrekt eingebaut wurde, kann er im Fall des Falles seine volle Wirkung entfalten - und das ganz unabhängig von der Einbau-Richtung.

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(Bild: kmm)



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