20 Jahre KIT

Die leisen steirischen Helfer im Katastrophenfall

Steiermark
10.05.2019 19:10
1998 ins Leben gerufen, ist das Kriseninterventionsteam (KIT) in der Steiermark nicht mehr wegzudenken. Das würdigte nun auch die Politik, am Donnerstag wurde (nachträglich) das 20-Jahr-Jubiläum in der Grazer Burg ausgiebig gefeiert.

Sie bezeichnet sich selbst als „leise Gruppe“, die bei Extremereignissen in der Steiermark aber längst nicht mehr wegzudenken ist: das Kriseninterventionsteam. 1998 wurde die Organisation wegen des Grubenunglücks in Lassing ins Leben gerufen, ein Jahr später fand man seinen Platz im Katastrophenschutzgesetz. Seit mehr als 20 Jahren steht das KIT Steirern, denen plötzlich der Boden unter den Füßen weggezogen wird, zur Seite.

Um die 600 Einsätze gilt es für die rund 400 Mitarbeiter jährlich zu bewältigen. Auch sie selbst müssen ideal betreut werden, das ist KIT-Leiter Edwin Benko besonders wichtig.

Die Aufgabe ist mental herausfordernd, es gibt daher Voraussetzungen: So sind die Mitarbeiter zumindest 25 Jahre alt, sollten eine psychisch-soziale Ausbildung haben und müssen eine weitere Ausbildung (140 Stunden) innerhalb der Organisation erledigen.

Hunderte Gespräche
Bei schwerwiegenden Ereignissen wie der Amokfahrt in Graz oder der Bluttat in Stiwoll (der mutmaßliche Doppelmörder Friedrich Felzmann ist nach wie vor unauffindbar) sind die Mitarbeiter besonders gefordert. „In Graz haben wir neun Tage am Stück täglich hunderte Gespräche geführt und mehrere Hausbesuche gemacht. Hier war die Betroffenheit natürlich enorm, da so gut wie jeder Steirer schon einmal durch die Herrengasse gegangen ist und gewusst hat, dass es auch ihn treffen hätte können. Wir können zwar niemanden mehr zum Leben erwecken, aber zumindest klar denken“, betont Benko.

Auch Landeshauptmann-Stellvertreter und Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer weiß: „In vielen Ausnahmesituationen brauchen die Menschen Halt. Und genau diesen Halt geben die Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams.“

Ein ausführliches Interview mit KIT-Leiter Edwin Benko lesen sie am Samstag in der Printausgabe Ihrer „Steirerkrone“!

Alexander Petritsch
Alexander Petritsch
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