Weiter im Aufschwung

Streaming beschert Musikmarkt erneut sattes Plus

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12.02.2019 12:37

Der heimische Musikmarkt ist weiter im Aufschwung: Nachdem 2017 erstmals nach Jahren des Rückgangs wieder ein Wachstum verzeichnet werden konnte, hielt dieser Trend auch im Vorjahr an. 153,3 Millionen Euro Umsatz bedeuten ein Plus von 5,5 Prozent, wie der Verband der österreichischen Musikwirtschaft IFPI am Dienstag mitteilte. Größten Anteil daran hatte das nach wie vor boomende Streaming-Segment.

Nicht zuletzt deshalb werde 2018 „in die Geschichtsbücher eingehen“, betonte IFPI-Präsident Dietmar Lienbacher bei einer Pressekonferenz: Immerhin hat der digitale Markt sein physisches Pendant erstmals überholt. Umsätze mit Online-Musik summierten sich auf 62,5 Millionen Euro, für den Löwenanteil davon war Streaming mit 51,6 Millionen Euro (ein Plus von 58,3 Prozent) zuständig. Auf Downloads entfielen 10,9 Millionen Euro, was einem Minus von 19,1 Prozent entspricht. Am physischen Markt wurden 54,9 Millionen Euro (minus 15,3 Prozent) lukriert.

Mehrheit der Nutzer streamt nach wie vor gratis
„Bei Streaming hat sich der Umsatz seit 2016 beinahe verdreifacht“, unterstrich Cornelius Ballin, Chef von Universal Music Austria. Es gebe natürlich die Hoffnung, dass diese Steigerungsraten künftig weiterzuführen sind. Potenzial sei jedenfalls vorhanden: Zwar sind kostenpflichtige Premium-Abos von Spotify und Co für den Großteil der Einnahmen verantwortlich, die höhere Nutzeranzahl entfalle aber noch auf werbeunterstützte Gratisangebote. 
„Es liegt natürlich auch im Interesse der Dienste, die Überführung hin zu den Premium-Abos zu steigern, es ist aber auch eine Gratwanderung“, so Ballin.

Ein Plateau dürfte vorerst Vinyl erreicht haben, das wie schon 2017 bei 7,8 Millionen Euro Umsatz landete. Trotz der Rückgänge keineswegs zu vernachlässigen ist das CD-Segment, das immerhin noch auf 43,4 Millionen Euro kam - allerdings vom Streaming als stärkstes Einzelformat abgelöst wurde.

Streaming-Anbieter als Produzenten?
Kaum Chancen sehen die Branchenvertreter hingegen für einen Trend, der das Film- und Serienstreaming schon länger bestimmt: das Aufspringen der Plattformen selbst auf den Produktionszug. Während Netflix oder Amazon Prime Video verstärkt selbst als Contenthersteller fungieren, sei das für den Musikbereich kaum rentabel, glaubt Ballin.

„Wieso sollten Streamingplattformen sich die harte Arbeit antun und hier Risikokapital verbrennen?“, sieht er diese Aufgabe bei den Labels - egal ob Major oder Indie - beheimatet. Die neuen Angebote brachten das Podium jedenfalls zu einem sehr positiven Ausblick: Es sei „absolut möglich“, wieder zu Umsatzgrößen von vor 20 Jahren zurückzukehren. Seitdem hat sich der Markt immerhin halbiert.

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