Erste Verbote

Neuer Zahnstocher-Trend treibt Schulen in Wahnsinn

Ausland
20.12.2025 20:39

Zahnstocher mit Geschmack werden aktuell weltweit gehypt. Doch was auf den ersten Blick vielleicht nett und anregend wirkt, entpuppt sich für einige zu einer richtigen Gefahr.

Seit Mai ist das auffrisierte Holzstäbchen in vieler Munde – zu der Zeit hatte der 22-jährige Start-up-Gründer Folkert Bowler dem Schauspieler Ryan Reynolds ein solches Exemplar angeboten. „Wow, dein Zahnstocher ist fantastisch“, schwärmte der Hollywood-Star darauf herumkauend. Rasch sprangen viele weitere auf diese Neuheit auf, wie etwa Promis der „Höhle der Löwen“ oder der Rapper Massiv.

Die Schulen finden das weniger lustig. „Ein paar Lehrkräfte sind zu mir gekommen und haben mir gemeldet, dass vermehrt Kinder gerade aus der siebten und achten Klasse mit Zahnstochern in den Mundwinkeln im Klassenzimmer saßen – wie kleine Cowboys“, berichtet Harald Kraus, kommissarischer Schulleiter der Carl-Linde-Realschule in München, im Bayerischen Rundfunk.

Für Kinder und Jugendliche ist der Zahnstocher keineswegs geeignet.
Für Kinder und Jugendliche ist der Zahnstocher keineswegs geeignet.(Bild: andranik123 - stock.adobe.com)

Mit Geschmacksstoffen und Nikotin getränkt
In einem Schreiben, das der Bild-Zeitung vorliegt, warnte der Pädagoge: „Was auf den ersten Blick nach einer harmlosen Modeerscheinung aussieht, erweist sich bei genauerer Recherche als problematisch: Es gibt inzwischen Zahnstocher, die mit Geschmacksstoffen oder sogar mit Nikotin getränkt sind.“

Laut Gesundheitsexperten sind in einem einzigen Zahnstocher zwischen zwei und sechs Milligramm Nikotin enthalten. Im Vergleich: Eine Zigarette beläuft sich im Schnitt auf zehn bis zwölf Milligramm. Die Lehrer könnten kaum feststellen, welcher Zahnstocher nun mit Geschmack oder gar Nikotin versehen sei.

Münchner Direktor macht Schluss mit lustig
„Da der Konsum nikotinhaltiger Produkte für unsere Schülerinnen und Schüler selbstverständlich nicht erlaubt und gesundheitlich absolut schädlich ist, mache ich von unserem Hausrecht Gebrauch. Ab sofort ist das Mitbringen und Benutzen jeglicher Zahnstocher in der Schule untersagt“, macht Schulleiter Kraus nun Ernst.

Die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnen-Verbandes (BLLV) befürwortet diesen Schritt: „Wir als Verband empfehlen betroffenen Schulen, ein grundsätzliches Verbot auszusprechen. Wir als Lehrer müssen bei solchen Entwicklungen dagegenhalten. Schule ist ein Schutzraum. Da müssen wir auch gemeinsam mit den Eltern an einem Strang ziehen.“

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