Bezirksgericht Landeck

Lkw-Lenker starb: Prozess nach fatalem Defekt

Tirol
08.11.2018 11:30

In Ischgl kam vor einem Jahr ein Lkw-Fahrer (37) aus Arzl im Pitztal bei einem Arbeitsunfall ums Leben. Er wurde von der herabfallenden Rampe eines Tiefladers am Kopf getroffen. War schon zuvor ein Defekt an der Rampe bekannt? Diese Frage stand im Mittelpunkt des gestrigen Prozesses am Bezirksgericht Landeck.

Ein Frächter, zwei Bauleiter, ein Techniker und ein Mechaniker - alle bei einem Baukonzern beschäftigt - saßen vor dem Richter auf der Anklagebank. Hinter ihnen Familienangehörige des Opfers, denen der Verteidiger der Angeklagten versicherte: „Der Schock über den tragischen Tod sitzt auch bei den anderen sehr tief. Jahrelang war man auf Baustellen ein eingespielten Team und pflegte mit dem getöteten Lastwagenfahrer ein freundschaftliches Verhältnis.“ Klar sei aber, dass nun die Frage nach nach der strafrechtlichen Verantwortung gestellt werde.

„Mein Mandant hätte auch selbst zum Opfer werden können“
Der Anwalt des vom Baukonzern angestellten Frächters konnte nicht nachvollziehen, warum sein Mandant auf der Anklagebank sitzt: „Der defekte Tieflader gehörte ja der Baufirma. Da hätte mein Mandant auch selbst zum Opfer werden können, wenn er ihn anhängt.“ Es sei daher kein strafrechtliches Verhalten erkennbar. Hier handle es sich um ein Familienunternehmen, bei dem auf die Fahrzeuge und Fahrer geschaut werde, ließ der Anwalt wissen.

Prozess wurde vertagt
Auch die vier anderen Angeklagten bekannten sich nicht schuldig. Man habe zwar Tage vor dem tragischen Unglück von der defekten Laderampe gewusst und Reparaturmaßnahmen gesetzt. Die Gefahr, die von einer verbogenen Gewindestange für die Stahlspiralfeder ausgegangen sei, habe man aber nicht erkannt, erklärte etwa der angeklagte Bauleiter. Vertagung für weitere Zeugen.

Gebi Schnöll, Kronen Zeitung

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