Luxus-Sportler

Zum ersten Mal im 8er-BMW: So fühlt er sich an!

Motor
08.10.2018 11:46

In drei Wochen bekommen wir das 8er-Coupé zum Fahren - die Wartezeit verkürzen wir uns mit einer Sitzprobe im Münchner Luxus-Coupé, das im November zu Preisen ab 112.200 Euro auf den Markt kommt. Was heißt Luxus-Coupé - Sportwagen, sagt BMW!

(Bild: kmm)

Das muss der 8er erst noch beweisen, Ende Oktober in Portugal, denn wie er sich fährt, sieht man ihm natürlich nicht an. Also Luxus-Coupé, und zwar ein echtes, kein „Wir sagen Coupé, obwohl er vier Türen hat“-Coupé. Herrliche Linie, herrliche Formen, nah dran am Concept Car.

Die tief angeordneten Nieren in der ziemlich dreidimensionalen Front weisen eine hexagonale Kontur auf, daneben superflache LED-Scheinwerfer, auf Wunsch Laser-Fernlicht. Das Dach fließt mit einer leichten, sogenannten Double-Bubble-Kontur ins Heck, wo gefühlt alle Sicken und Kanten platziert wurden, die sich weiter vorn nicht mehr ausgegangen sind. Die eine oder andere Linie weniger hätte den optischen Auftritt sicher beruhigt. Und offenbar hat dem Designer auch niemand gesagt, dass da auch noch Schriftzüge für die Modellbezeichnung Platz haben sollen.

Die Türen öffnet man mit ganz normalen Türgriffen statt Touchflächen wie an der Studie. Allerdings wirken sie am Vorserien-Exponat etwas plastikklapprig, aber das wird am Serienfahrzeug sicher anders sein.

Steigen wir ein!
Die Optik im Innenraum wirkt elegant, im Detail ist aber noch Luft nach oben, wenn man kritisch hinschaut: Die Tasten unterhalb der Lüftungsdüsen wirken für die Fahrzeugklasse zu billig. Atmosphärisch ist das dennoch ein stimmiges Luxus-Coupé, auch wenn der Luxus in einem S-Klasse-Coupé sicher ausgeprägter ist. BMW sagt Sportwagen, fühlt er sich also eher so an? Eher nicht. Den Sportwagen spüre ich hier deutlich weniger als etwa in einem Mercedes-AMG GT. Aber das mag mit den Glas-Applikationen zu tun haben, die hier den Innenraum zieren, z.B. am Automatik-Wählhebel. Bling-Bling ist schlicht und ergreifend nicht sportlich.

Ganz anders die Sitze. Die versprechen schon im Stand guten Seitenhalt, die Sitzposition ist - wie bei BMW gewohnt - perfekt.

Der Tacho ist ein 12,3-Zoll-Bildschirm, auf dem die Armaturen in neuem Design angezeigt werden. Schade: keine Rundinstrumente mehr, sondern irgendwas Eckiges. Und der Drehzalmesser läuft in die Gegenrichtung zum Tacho. Das Digi-Display ist ebenso obligatorisch wie das Head-up-Display.

Auf der ziemlich massiven Mittelkonsole thront der zentrale 10,25-Zoll-Touchscreen, über den das neue Bediensystem bevorzugt mit den Fingern zu steuern ist. Der iDrive-Controller hat auch noch nicht ausgedient und auch Sprachsteuerung ist dabei.

Der Vollständigkeit halber: Hinten sitzen fällt aus wegen fehlender Beinfreiheit. Und weil wir gerade nach hinten schauen: DieC-Säule ist relativ schmal, was gut für die Übersichtlichkeit ist.

M Performance und Diesel zum Start
Zum Marktstart stehen zwei Motoren zur Wahl. Der auf der Messe präsentierte M850i xDrive hat einen 4,4-Liter-V8 unter der Haube, der mit zwei TwinScroll-Turboladern 530 PS sowie ab 1800/min. 750 Nm mobilisiert. Mit serienmäßigem Allradantrieb schnellt das mit (ohne Fahrer gerechnet) knapp 1,9 Tonnen schwere Fahrzeug in 3,7 Sekunden auf Tempo 100, bei 250 km/h wird abgeregelt.

Wem rund 10 Liter Verbrauch zu viel ist und die mörder Fahrleistungen nicht braucht (und wer keine 145.950 Euro Grundpreis aufbringen will), kann alternativ den 840d wählen, dessen Sechszylinder-Diesel mit einem Normverbrauch von rund sechs Liter auf 100 Kilometer glänzt, mit 320 PS und vor allem mit 680 Nm ab 1750/min. eine ganze Menge Spaß verspricht. Der Standardsprint wird in 4,9 Sekunden absolviert, auch hier wird bei 250 km/h abgeregelt. Das ist der Motor für das souverän-entspannte Dahinrauschen.

Beiden gemein sind der hinterradorientierte Allradantrieb und die Achtgangautomatik mit Schaltwippen. Mehr Motorisierungen werden kommen, vor allem der M8 als sportliche Speerspitze, der gemeinsam mit dem Standard-8er und dem Rennstreckenfahrzeug BMW M8 GTE entwickelt wurde.

Immer an Bord sind das M-Sportfahrwerk mit geregelten Dämpfern sowie Allradlenkung. Beim M850i arbeitet an der Hinterachse eine elektronisch gesteuerte Differenzialsperre, optional kommt eine elektronische Wankstabilisierung zum Einsatz.

Ausgefeilt ist die Aerodynamik des 8er-BMW, unter anderem mit fast vollverkleidetem Unterboden, einer aktiven Luftklappensteuerung, Air Curtains und Air Breathern an den Vorderrädern sowie besonders schmalen Außenspiegelfüßen. Ein Frontspoileraufsatz sorgt beim BMW M850i Coupé für eine zusätzliche Minimierung des Auftriebs an der Vorderachse.

Das Dach wird gegen Mehrpreis aus CFK gefertigt, ebenso Lufteinlassstreben, Außenspiegelkappen, Heckspoiler und Heckdiffusor.

Im Vergleich zum direkten Konkurrenten, dem Coupé der Mercedes-S-Klasse, ist der 8er-BMW relativ kurz, 4,84 Meter bedeuten knapp 20 Zentimeter weniger Außenlänge, auch der Radstand ist mit 2,82 Meter deutlich geringer. Vielleicht ein Grund dafür, dass der Münchner optisch so viel trainierter wirkt als der noble Stuttgarter. Und nach BMW-Aussage heißen die Gegner eher Porsche 911, AMG GT und Aston Martin Vantage. Nach der Sitzprobe sind wir jetzt jedenfalls noch gespannter auf den ersten Fahreinsatz.

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(Bild: kmm)



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