Autos als Rammbock

Bankomaten gestohlen: Bande stand vor Gericht

Steiermark
16.08.2018 19:27

Auf spektakuläre Art und Weise sollen sechs Männer Bankomaten aus ihren Verankerungen gerissen und gestohlen haben. Keiner der rumänischen Angeklagten will aber etwas gemacht haben. Sie wollen sich untereinander nicht einmal kennen, sagen sie am Donnerstag vor dem Schöffensenat am Grazer Straflandesgericht.

Als Tatwerkzeug fungierten Autos und Lkw, welche die sechs Männer ( zwischen 26 und 45 Jahre alt) von Händlern, unter anderem in Vasoldsberg, gestohlen haben sollen. An diesen befestigten sie Spanngurte, diese wiederum banden sie an den Bankomaten fest.

Der erste Versuch bei einem großen Geschäft in Theresienfeld (NÖ) im April des Vorjahres scheiterte aber - der Spanngurt riss! Funktioniert hat es schlussendlich beim Automaten eines weiteren Geschäfts in Amstetten (NÖ) - rückwärts soll einer der Angeklagten mit einem Lkw durch die Scheibe gefahren sein und anschließend das Gerät aus der Verankerung gerissen haben. Auch in Ritzing (Bgld.) und Seefeld-Kadoz (NÖ) schlug die Bande zu.

„Kompletter Schwachsinn“
Schuldig bekennt sich aber keiner der großteils mehrfach vorbestraften Männer. Sie wollen sich auch nicht kennen. Als „kompletten Schwachsinn“ bezeichnet ein Verteidiger etwa die Anklage gegen seinen Mandanten. Der wäre selbst Jurist, arbeite 40 Stunden die Woche und wäre völlig aus den Wolken gefallen, als er mit diesen Delikten in Verbindung gebracht worden ist.

„Nicht schuldig“ plädiert auch der erstangeklagte 26-Jährige. Zu den Tatzeitpunkten befand er sich aber in der Nähe, sein Handy war im Umkreis eingeloggt. „Ja, ich war in dieser Zeit in Österreich“, gibt er zu. Mit einem Bekannten - der übrigens noch von der Polizei wegen der angeklagten Delikte gesucht wird - will er aber nur hier spazieren gewesen sein.

Noch kein Urteil
Seinen Freund hätte er mal hier, mal dort abgesetzt, weil er etwas zu erledigen hatte. Was, das weiß der Angeklagte nicht. Er selber verbrachte die meiste Zeit im Auto. „Ich kann mir jetzt ja noch länger diesen Blödsinn anhören. Aber man fährt doch bitte nicht über tausend Kilometer nach Österreich, um spazieren zu gehen!“, wird der Richter ungeduldig. Doch der Angeklagte bleibt bei seiner Version.

Auf ein Urteil müssen die Rumänen bis zumindest 29. August warten - vertagt!

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