„Krone“-Interview

EU-Gipfel: Keine Hinweise auf Gewalteskalationen

Tirol
11.07.2018 09:28

Ab Mittwoch wird es richtig ernst! Die ersten EU-Innen- und Justizminister werden in Innsbruck erwartet. Bis Freitag werden die hochrangigen Politiker in der Landeshauptstadt tagen. Begleitet wird das Treffen von einem riesigen Polizeiaufgebot. Die „Tiroler Krone“ bat Einsatzleiter Johannes Freiseisen zum Interview.

Herr Freiseisen, seit wann laufen die polizeilichen Vorbereitungen für dieses EU-Ministertreffen in Innsbruck?
Wir bereiten uns seit ungefähr drei Monaten auf dieses politische Treffen vor. Die Maßnahmen reichten dabei von diversen Trainings für Polizisten bis hin zur Ausarbeitung von Plänen auf der operativen beziehungsweise administrativen Ebene. Beispiele wären hier etwa die nun in Kraft tretenden Straßensperren und Platzverbote.

Wie viele Polizisten sind während dieses Treffens in ganz Tirol im Einsatz?
Über 1000 Beamte. 600 davon sind aus Tirol, der Rest kommt aus den anderen Bundesländern. Wir sind für alle Szenarien vorbereitet. Daher ist auch vom Streifenpolizisten bis hin zum Beamten vom Sondereinsatzkommando Cobra die ganze Bandbreite dabei.

Veranstaltungen wie diese werden oft von Demonstrationen begleitet. Wie viele sind bis dato angemeldet?
Bisher sind es drei. Wobei es sich bei zwei um Stehkundgebungen handelt.

Direkter Draht zu Polizei in Deutschland & Italien

Zuletzt tauchten unter anderem im Internet Gerüchte auf, dass der berüchtigte Schwarze Block in Innsbruck aufmarschieren könnte. Gibt es konkrete Hinweise, dass gewaltbereite Demonstranten nach Tirol kommen?
Uns liegen bisher keine bestimmten Hinweise auf Gewaltaktionen vor. Ausschließen können wir diesbezüglich aber auch nichts. Man muss sich auf alle Eventualitäten vorbereiten. Wir ermitteln in alle Richtungen und sind im steten Kontakt mit den Kollegen in Deutschland und Italien.

Eine Demo soll auch auf Südtiroler Seite stattfinden. Mit welchem Ziel?
Diese findet in Bozen statt und richtet sich in erster Linie gegen die Grenzkontrollen. Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass sich diese Kundgebung in Richtung Brenner bewegt. Sollte sich daran etwas ändern, bekommen wir von der italienischen Polizei sofort Bescheid. Wir stehen jedenfalls in direktem Kontakt.

Innenminister sind besonders exponiert

Warum ist dieses EU-Ministertreffen so heikel?
Aufgrund der geopolitischen Lage - sei es Krieg oder die Asyl- und Migrationsthematik, aber auch Terrorismus - sind Innenminister und auch Justizminister besonders exponiert.

Wann hat es in Tirol zuletzt einen ähnlich großen Polizeieinsatz gegeben?
Beim G7-Gipfel in Bayern nahe der Tiroler Grenze (Schloss Elmau zwischen Mittenwald und Garmisch-Partenkirchen, Anm.) und bei der Bilderberg-Konferenz in Telfs. Diese beiden Groß-Veranstaltungen fanden im Jahr 2015 binnen kürzester Zeit statt. Hinsichtlich des polizeilichen Aufwandes lässt sich dies mit dem jetzigen EU-Treffen der Innen- und Justizminister bei uns in Innsbruck ungefähr vergleichen.

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