Palmen am Schloßberg?

Der Klimawandel trifft die Steiermark massiv

Steiermark
27.06.2018 06:00

Selbst die größten Zweifler können es angesichts der jüngsten Unwetter mit Millionenschäden in der Steiermark nicht leugnen: Die Erderwärmung verändert unser Land massiver als gedacht. Wachsen bald Zitronenbäume und Palmen auf dem Grazer Schloßberg? Möglich wäre das, denn die Vegetation stellt sich um. Und auch das Wetter spielt verrückt - mit Hagel und Regenmassen!

Auch wenn es US-Präsident Donald Trump nicht wahrhaben will: Unser Klima verändert sich - und das nicht unbedingt zum Vorteil der Steiermark. Die Wetterextreme werden häufiger, ein Unwettersommer reiht sich an den nächsten. Das ist nicht nur der subjektive Eindruck der Steirer, sondern dieser Befund lässt sich durchaus auch wissenschaftlich untermauern. „Der Klimawandel hinterlässt in unserem Bundesland sehr deutlich seine Fingerabdrücke“, erklärt Gottfried Kirchengast, Leiter des Wegener Centers für Klima und globalen Wandel an der Universität Graz, der „Steirerkrone“.

So sei noch in den 1970er-Jahren das Sommer-Temperaturmittel bei 18 Grad gelegen, mittlerweile halte man im Südosten des Landes bereits bei 21 Grad. Dieser bemerkenswerte Temperaturanstieg hat zum Teil verheerende Folgen: „Mit jedem Grad mehr erhöht sich die Regenmenge um zehn Prozent“, rechnet Gottfried Kirchengast vor.

Starkregen und Böen verursachen Schäden
Das heißt im Klartext: Der Temperaturanstieg um drei Prozent führt dazu, dass es um 30 (!) Prozent mehr Regen gibt. Der wiederum kann im Nu Hangrutschungen und massive Überschwemmungen auslösen. Außerdem entstehen Böen wie jüngst im Grazer Stadtpark, wo ein 26-Jähriger von einem umstürzenden Baum erschlagen wurde. Und: Auch Hagelereignisse werden häufiger, die massive Schäden nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch an Autos und Häusern verursachen. Kirchengast: „Der Klimawandel lässt sich also nicht leugnen!“

Mittelmeer-Pflanzen und mehr Trockenheit
Doch der Temperaturanstieg löst nicht nur Wetterkapriolen aus, er hat auch Auswirkungen auf unsere Flora und Fauna. „Die mediterrane Pflanzenwelt rückt näher an das Alpenvorland heran“, sagt der Wissenschafter. Palmen- und Olivenbäumchen gedeihen im steirischen Süden mancherorts ja bereits prächtig.

Allerdings drohe unseren Nutzpflanzen Schädlingsbefall, „außerdem werden der Obst- sowie Weinbau vom Hitze- und Trockenstress betroffen sein“, prognostiziert der Grazer Klimaexperte. Die Bauern müssen also für weitere Trockenperioden gewappnet sein

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