Zum Weltmilchtag:

Große Probleme, aber auch köstliches Neues!

Steiermark
28.05.2018 19:30

Am 1. Juni ist Weltmilchtag - was die steirischen Bauern zum Anlass nehmen, mit einer Charme-Offensive auf ihr gutes Produkt, aber auch ihre steigenden Nöte hinzuweisen. Nur noch 28,7 % des Milchpreises kommen tatsächlich beim Produzenten selbst an! Und vor allem Supermarkt-Eigenmarken seien eine Katastrophe.

Immerhin 60 Kühe hat Biobäuerin Maria Kopper auf dem Hof stehen - reicht das, um die Familie zu erhalten? „Wir kommen nur eben so über die Runden“, stellt die Steirerin klar. „Investitionen oder Rücklagen sind keinesfalls drin.“

Rot-weiß-rote Fahne - aber ausländische Milch
Riesenproblem sei auch die Nicht-Planbarkeit bei der Milchlieferung. „Und eine Kuh ist keine Maschine, die man übers Wochenende abstellen kann.“ Die Praktikerin verlangt auch, dass der Kunde mehr Information bekommt, gerade bei Supermarkt-Eigenmarken sei die derzeitige Form oft nicht akzeptabel. Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher nennt als Beispiel eine Schmelzkäse-Eigenmarke eines Supermarktes, die mit rot-weiß-roter Fahne heimische Herkunft suggeriert, „dabei ist da gar keine österreichische Milch drin!“ Hinschauen, prüfen, nach heimischer Herkunft fragen  - darum bitte man die Konsumenten.

Retro-Glasflaschen feiern ein Comeback
Die heimischen Bauern liefern zeitweise zu viel Milch, worauf etwa die „Ennstalmilch“ mit einem Mengenreduzierungsmodell und Abschlagszahlungen reagieren musste. Clever agieren die Genossenschaften, wenn es um gute Vermarktung geht: „Berglandmilch“-Vorstand Johann Pretterhofer punktet u. a. damit, dass es wieder Glasflaschen für Milch und Joghurt gibt, diese Retro-Verpackung ohne Plastik „kommt sehr gut an“. Man staunt auch, was es alles aus unserer Milch gibt, vom leichten Zitronensorbet bis zum Eiskaffee mit Cookie darin.

Viele Kühe noch immer eingebunden
Ein Negativpunkt: Bei uns wird sehr mit Tierwohl argumentiert. Allerdings: In der Steiermark sind immer noch 2,4 Prozent  der Milchkühe  in ständiger Anbinde- und bis zu 35,6 % in zeitweiser Anbindehaltung.

Am 1. Juni werden Grazer von den Bauern zur Milchverkostung einladen, auch in den Bezirken gibt es Aktionen.

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