Nach Pleite

Irischer Konzern übernimmt Toys‘R‘Us-Filialen

Österreich
21.04.2018 14:01

15 Filialen betreibt der insolvente US-Spielwarenhändler Toys‘R‘Us in Österreich. Jetzt hat sich ein Käufer gefunden. Die Geschäfte In Deutschland, Österreich und der Schweiz einschließlich der Online-Shops werden vom irischen Branchenriesen Smyths Toys übernommen, wie die Landesgesellschaft für Toys‘R‘Us in Zentraleuropa am Samstag mitteilte. Der Vereinbarung müssten noch das zuständige Insolvenzgericht in den USA sowie Wettbewerbsbehörden zustimmen. Die Iren wollten alle Mitarbeiter und das Management in den Ländern, einschließlich der Hauptverwaltung in Köln, übernehmen. 

Smyths Toys betreibt bereits 110 Spielwarengeschäfte und Online-Shops in Irland und Großbritannien. Mit der Übernahme des Europa-Geschäfts von Toys‘R‘Us werden die Iren zum größten Händler für Spielwaren und Babyartikel in Europa. Im einzelnen wechseln 15 Märkte in Österreich, 68 in Deutschland und zehn in der Schweiz den Besitzer. Smyths Toys betonte, man sei überzeugt, die eigene Marke in Kontinentaleuropa erfolgreich einführen zu können. Toys‘R‘Us sei in Deutschland, Österreich und der Schweiz profitabel und habe viele treue Kunden. „Dies ist ein guter Ausgangspunkt für unsere Expansion.“

Der US-Konzern Toys‘R‘Us musste der zunehmenden Online-Konkurrenz Tribut zollen und war im vergangenen Herbst mit Milliardenschulden in die Pleite gerutscht. Länger wurde erfolglos ein Investor gesucht. Nun werden alle Filialen geschlossen oder verkauft, das 1948 gegründete Unternehmen mit zuletzt weltweit über 1000 Filialen und rund 64.000 Mitarbeitern verschwindet nach 70 Jahren vom Markt.

Pleite zeigt Niedergang des US-Einzelhandels
Das insolvente Unternehmen litt zuletzt vor allem unter der Konkurrenz von Amazon.com und dem Preiskampf mit Einzelhändlern wie Walmart und Target. Die Insolvenz von Toys‘R‘Us war eines der jüngsten Beispiele für den Niedergang des klassischen US-amerikanischen Einzelhandels. Käufer wandern in Scharen ins Netz ab. In den USA sind Kaufhäuser und Shopping-Meilen deshalb inzwischen zunehmend vom Aussterben bedroht.

Die Landesgesellschaft in Zentraleuropa hatte nach der Pleite der US-Mutter betont, man werde weiterhin allen Verpflichtungen und Verbindlichkeiten für Dienstleistungen und Warenlieferungen gegenüber Geschäftspartnern und Mitarbeitern nachkommen. Die Filialen und Online-Shops blieben geöffnet. In Österreich hat Toys‘R‘Us laut rund 350 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz hierzulande betrug zuletzt 90 Millionen Euro.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele