Täter "unersättlich"

Cleveland: Zahl der entdeckten Leichen steigt auf elf

Ausland
05.11.2009 09:29
Das Grauen nimmt kein Ende: Die Zahl der im Haus eines verurteilten Sexualstraftäters in Cleveland gefundenen Leichen ist auf elf gestiegen. Ein in einem Eimer gefundener Schädel könne nicht den Überresten der zehn bis dahin entdeckten Menschen zugeordnet werden, teilte die Gerichtsmedizin des Landkreises Cuyahoga am Mittwoch mit.

Laut Gerichtsmedizin kamen die Opfer alle gewaltsam zu Tode. Der einschlägig vorbestrafte Mann sitzt seit dem Wochenende in Untersuchungshaft. "Es scheint, dass dieser Mann einen unersättlichen Appetit hatte, den er stillen musste", sagte Polizeichef Michael McGrath. Die Durchsuchung des Hauses sowie des angrenzenden Hinterhofs wird nun fortgesetzt. 

Schon zehn Leichen und ein Schädel gefunden
Der 50-Jährige war wegen einer Vergewaltigung aus dem Jahr 1989 verurteilt worden und kam erst 2005 nach 15 Jahren Haft aus dem Gefängnis frei. Die sechs toten Frauen waren am Donnerstag bei einer Hausdurchsuchung gefunden wurden, die wegen des Verdachts auf einen neuen Fall von Vergewaltigung und Raub durchgeführt wurde. Fünf davon wurden im Haus entdeckt, eine weitere Leiche war im Hof vergraben. Am Dienstag dann wurden weitere vier Körper und ein Schädel entdeckt. Die Leichen könnten bis zu sechs Monate lang in dem Haus gelegen haben.

Um die Identität der Opfer zu klären, geht die Polizei nun die Vermisstenanzeigen seit Juni 2005 durch, dem Monat, in dem der 50-Jährige aus der Haft entlassen wurde. Von den Opfern sei bisher eines, eine 52-jährige Frau, identifiziert worden. Polizeichef Michael McGrath teilte mit, ihre Überreste seien im Hinterhof des Hauses ausgegraben worden. Sie wiesen Spuren auf, dass sie gewürgt worden sei. 

"Was war das bloß für ein Mensch?"
Vor dem Haus, einem ordentlichen zweistöckigen Bau mit weißer Holzverkleidung, versammelten sich am Dienstagabend Dutzende Nachbarn, teilten ihr Entsetzen und beteten miteinander. "Was war das bloß für ein Mensch?", sagte Anrainerin Regina Woodland. "Das ist doch unmenschlich." Antoinnette Dudley wohnt ein paar Häuser weiter und hat den 50-Jährigen nur ein paar Mal gesehen, meist biertrinkend auf seiner Veranda. "Ich hätte nicht gedacht, dass er so krank ist", sagt die 29-Jährige, die den ganzen Sommer unter üblem Verwesungsgeruch litt.

Nachbarn seit Jahren von Gestank geplagt
Der Gestank plagte die Nachbarschaft schon seit Jahren. Als Verursacher geriet die Wurstmetzgerei neben dem Horror-Haus in Verdacht. Es wurde so schlimm, dass die Besitzer von "Ray's Sausage" ihre Abflüsse und Fettabscheider erst reinigen und dann ganz austauschen ließen.

Stadtrat Zack Reed, dessen Mutter in der Nähe wohnt, erinnert sich, dass er das Gesundheitsamt mehrfach auf den Gestank aufmerksam gemacht hat. "Was dann passiert ist, wissen wir nicht", erklärte er. "Der üble Gestank war kein Geheimnis. Wir möchten nicht mit dem Finger auf jemanden zeigen, aber ganz eindeutig hätte man sich anders verhalten können." Er und andere Kommunalpolitiker wollen überprüfen lassen, ob Polizei und Gesundheitsamt Hinweise übersehen haben, die sie früher zu den Leichen geführt hätten.

Zuletzt mehrere Serienmörder ausgeforscht
In den vergangenen Monaten sind in den USA mehrere Serienmörder ausgeforscht worden. Im September wurde in Florida ein Mann festgenommen, der seine Ehefrau und seine fünf kleinen Kindern ermordet haben soll. In Wisconsin wurde ebenfalls im September ein Mann festgenommen, dessen DNA-Spuren an den Leichen von neun innerhalb von 21 Jahren ermordeten Frauen gefunden wurden - acht der Frauen waren Prostituierte.

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