25.02.2018 15:50 |

Land-Rover-Liebe

Dieser Mann will DEN Defender-Nachfolger bauen

Es soll ein sonniger Spätsommertag im Jahre 2015 gewesen sein, als der britische Milliardär Jim Ratcliffe im Londoner Stadtteil Belgravia in einem Pub namens „The Grenadier“ saß. Ratcliffe ist Chef und Mehrheitseigner von Ineos, einem der umsatzstärksten Chemie-Unternehmen, das weltweit rund 17.000 Mitarbeiter beschäftigt. Der gute Mann trauerte über die Einstellung der Produktion des legendären, kantigen Land Rover Defender – und beschloss ihn wiederaufstehen zu lassen.

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(Bild: kmm)

Deswegen gründete die Londoner Firma Ineos, die auch in Deutschland mit einem Werk ansässig ist, eine Tochtergesellschaft: Ineos Automotive. Deren Ziel ist der Bau eines Geländewagens im Stil der britischen Automobilikone. Ein deutscher Ineos-Manager, Dirk Heilmann, ist Leiter der Ineos-Automobiltochter.

Der Konzern will rund 600 Millionen britische Pfund investieren, um seine Vision eines Geländewagens im Jahre 2020 mit dem Produktionsstart Realität werden zu lassen. Ein gewagtes Vorhaben, denn bis jetzt gibt es weder einen Namen für das Mobil noch überhaupt eine Designstudie. Einen Arbeitstitel gibt es immerhin: „Projekt Grenadier“, nach dem Londoner Pub, in dem die Idee geboren wurde. Und auf der Website des Projekts kann sich jeder einbringen - mit Desig- und Namensvorschlägen oder was auch immer.

Ratcliffe schwebt die Errichtung der Produktion im Norden Großbritanniens vor, an der Nordseeküste. Rund 25.000 Fahrzeuge sollen dann dort jährlich gefertigt werden. Etwa 1000 Arbeitsplätze könnten in dem neuen Werk entstehen. Der geplante Geländewagen soll jene Marktlücke schließen, die der Defender hinterlässt. Schließlich wird bei seinem Nachfolger nicht viel vom kantigen Offroad-Charme übrig bleiben. Als potenzielle Kundschaft sieht Ratcliffe – ganz wie einst beim Vorbild – eher Landwirte als die Schickeria in den Metropolen. Deshalb bleibt er auch beim Preis auf dem Boden, rund 40.000 Euro sind angepeilt.

Mittlerweile ist Ineos Automotive seinem Ziel ein Stück näher gekommen. In diesen Tagen gab das Unternehmen seine Zusammenarbeit mit der Mercedes-Benz-Tochter MB Tech bekannt. Über 200 Ingenieure der 1995 gegründeten und in Stuttgart beheimateten Tochter von Mercedes-Benz arbeiten ab Frühjahr 2018 als Entwicklungspartner mit am Grenadier. Die offizielle Vereinbarung über die Partnerschaft wurde – wo sonst? – im Londoner Pub Grenadier unterzeichnet.

(ampnet)

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