Trotz aller Warnungen

Bitcoin legt nach Kurssturz wieder zu

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27.12.2017 09:39

Die heftigen Kursausschläge beim Bitcoin habend sich auch an den Weihnachtstagen fortgesetzt - und die warnenden Stimmen vor Anlagen in der umstrittenen Digitalwährung mehren sich. Die israelische Finanzmarktaufsicht will jetzt sogar ein Handelsverbot von Firmen an der Tel Aviver Börse durchsetzen, die mit Cyberwährungen wie Bitcoin Geschäfte machen.

"Solange es keine Regulierung gibt, werden wir dafür sorgen, dass Unternehmen, deren Geschäftsmodell vor allem auf Cyber-Währungen basiert, nicht an die Börse gehen können", sagte Israels Chefaufseher Schmuel Hauser nach einem Bericht des Wirtschaftsblattes "Calcalist". Bereits notierte Unternehmen sollten mit einem Handelsverbot belegt werden, "bis wir einen passenden regularischen Rahmen finden". Hauser, der am Montag auf einer Wirtschaftskonferenz sprach, warnte vor gefährlichen Preisschwankungen. "Die Öffentlichkeit hat keinen Schutz bei Investitionen in digitale Währungen."

"Möglichkeit des Totalverlustes"
"Es handelt sich um höchst spekulative Vorgänge mit der Möglichkeit des Totalverlustes", warnte auch der Präsident der deutschen Finanzaufsichtsbehörde Bafin, Felix Hufeld, in einem Interview mit der "Bild". Es werde "Exzesse geben, die bittere Verlierer produzieren" würden. Hufeld rät daher zu höchster Vorsicht. Ein Anleger müsse wissen, "dass er im schlimmsten Fall sein ganzes Geld verlieren kann."

Die Deutsche Bundesbank spricht der - ursprünglich als Zahlungsmittel kreierten - Digitalwährung sogar den Charakter des Geldes ab. "Wir sehen eine rasante Wertentwicklung, die das Risiko rasanten Verlusts birgt", sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele der Zeitung "Euro am Sonntag". Wegen der hohen Wertschwankungen eigne sich die Digitalwährung nicht zur Wertaufbewahrung. "Das teure und ineffiziente Übertragungssystem der Blockchain spricht zudem gegen Eignung als Zahlungsmittel."

Auch der Wirtschaftsweise Christoph Schmidt warnte vor den Risiken der Kryptowährungen. "Zumindest sind das hoch spekulative Geschäfte, sagte Schmidt der "Rheinischen Post". Dies sei so lange nicht bedenklich, wie Anleger die daraus erwachsenden Risiken aus eigener Kraft tragen könnten. "Zögen ihre Verluste jedoch andere in Mitleidenschaft, weil ihr Erwerb durch Kreditaufnahme finanziert wird, dann würde dies das Risiko für Verwerfungen an den Finanzmärkten erhöhen."

Berg- und Talfahrt
Zwei große US-Börsen haben mittlerweile Terminkontrakte auf den Bitcoin aufgelegt - damit ist die Kryptowährung in der klassischen Finanzwelt angekommen. Seit Jahresbeginn ist der Bitcoin, der auf Plattformen im Internet gehandelt wird, massiv im Wert gestiegen: von rund 1000 US-Dollar (843 Euro) auf annähernd 20.000 Dollar, um kurz vor Weihnachten jäh in Richtung 11.000 Dollar abzustürzen. Bis zum zweiten Weihnachtstag kletterte die Digitalwährung auf mehreren Plattformen aber wieder auf mehr als 15.000 Dollar.

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