Geld für Querdenker

Moskito-Schnupfen & Co: Das fördert Bill Gates

Digital
06.05.2009 10:15
"Ich wünschte, ich wäre nicht der reichste Man der Welt. Es kommt nie etwas Gutes bei soetwas heraus", dieser Satz kam Bill Gates einmal vor einigen Jahren über die Lippen. Und er setzte noch als Boss des weltgrößten Software-Unternehmens vieles daran, dass andere diese Worte über ihn nicht sagen können. Seit dem Sommer 2008 hat "Mr Microsoft" das Konzernruder abgegeben und konzentriert sich hauptberuflich auf seine Stiftung, die jedes Jahr Millionen Dollar für Forschungsprojekte aufbringt. Und so wie Gates' selbst als kühner Querdenker gilt, so sind es auch die Wissenschaftler, die er fördert. Zu seinen Zielen für 2009 zählen unter anderem ein Schnupfenvirus für Moskitos, laserunterstützte Impfungen und antivirale Tomaten.

Insgesamt 81 neuen medizinischen Forschungsprojekten aus 17 Ländern hat die "Bill & Melinda Gates Foundation" am Dienstag Unterstützung zugesagt. Über fünf Jahre bekommt jedes Projekt rund 100.000 Dollar von der Gates-Stiftung. Die Kernthemen sind die Bekämpfung von Krankheiten wie Aids, Malaria und Tuberkulose sowie effizientere Diagnosemethoden und Präventionsmaßnahmen.

Neue Waffen gegen Viren
Eric Lam von der Rutgers University of New Jersey wird mit dem Geld eine Tomate entwickeln, die antiviral wirkt und die Verbreitung von Viren im Körper hemmt. Thomas Baker von der Pennsylvania State University will einen Pilz entwickeln, der Moskitos eine Art Schnupfen verpasst. Damit sollen Malaria-übertragende Insekten durch Ausschaltung ihres Geruchssinns daran gehindert werden, Menschen zu finden und zu befallen. Ein anderes Projekt befasst sich ebenfalls mit Malaria: Jefferson Vaughan von der University of North Dakota will Nutztiere gegen das gefährliche Virus immunisieren. Gleichzeitig sollen Moskitos, die geimpfte Tiere stechen, vermehrungsunfähig gemacht werden bzw. sogar getötet. Letztes Jahr wurde ein Projekt gefördert, bei dem gar die Moskitos selbst zum Impfstoffträger gemacht werden sollen.

Top-Thema: HIV-Impfung
Im Bereich Impfungen beschäftigen sich viele Projekte mit AIDS und HIV. Lucia Lopalco aus Italien sicherte sich die Unterstützung der Gates' mit einem Präventionsprojekt, dass das Eindringen von HI-Viren in den menschlichen Körper verhindern soll. Mei Wu wird am Massachusetts General Hospital erforschen, wie eine Behandlung der Haut mit speziellen Laserstrahlen die Wirkung von Impfungen verbessern kann.

Die 81 Projekte wurden von einem Expertenteam aus über 3.000 in nähere Betrachtung gezogenen Vorschlägen ausgewählt. Die Gates-Stiftung betont, dass ausschließlich für Universitäten, Nonprofit-Organisationen und Firmen aus Afrika Gelder locker gemacht wurden. Das den Titel "Grand Challenges Explorations" tragende Förderungsprogramm ist insgesamt 100 Millionen Dollar schwer. Bereits ab Ende Mai können wieder Projekte eingereicht werden.

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