"Soziales" Netzwerk

Facebook-Nutzer retten Firma vor dem Aus

Web
25.02.2009 12:35
Mit einem Spendenaufruf auf Facebook ist es der Tochter eines französischen Unternehmers gelungen, 120 Arbeitsplätze zu retten. Binnen zwei Monaten sammelte die 23-jährige Fanny Gamelin über das soziale Netzwerk mehr als 200.000 Euro für das Werftunternehmen ihres Vaters im westfranzösischen La Rochelle und bewahrte es damit vorerst vor dem finanziellen Aus.

Joël Gamelin, Eigentümer des Unternehmens, hatte sich einen Tag vor Weihnachten das Leben genommen. "Verzeiht mir, dass ich die Firma nicht retten konnte", schrieb er in seinem Abschiedsbrief. Fanny Gamelin, die 23-jährige Tochter, wandte sich daraufhin via Facebook an die Internet-Community. Mit den Worten "Ich appelliere an ihre Solidariät, um den 120 Angestellten der Gamelin-Werft zu helfen und ihnen deren Lohn zu ermöglichen" bat sie über das soziale Netzwerk um finanzielle Unterstützung. "Wenn 200.000 Personen je einen Euro spenden würden, sind die Gehälter für diese 120 Familien sicher", heißt es in ihrem Aufruf (siehe Infobox), der mittlerweile in mehrere Sprachen übersetzt wurde.

Gut zwei Monate nach Beginn der Spendenaktion kann die Belegschaft nun aufatmen: Bis zum Montag waren von insgesamt 6.795 Spendern rund 201.000 Euro zusammengekommen, wie die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf Fanny Gamelins Anwalt Matthieu Gilbert am Dienstag berichtete. Für Februar konnten demnach bereits Gehaltsschecks über 157.000 Euro ausgezahlt werden, das übrige Geld soll in Kürze an die Angestellten weitergegeben werden. "Es ist das erste Mal, dass die private Freigiebigkeit soziale Organisationen, die Banken und den Staat ersetzt haben", zitiert AP den Anwalt.

Mit etwas Glück können die Arbeitsplätze der 120 Angestellten auch langfristig gesichert werden: Zwei Interessenten haben laut Gilbert bereits Angebote für die Übernahme und damit den Erhalt der Firma vorgelegt.

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