Vater bedrohte Bub

Cobra setzt Kindesentführung ein Ende

Österreich
27.07.2008 23:12
Die Entführung eines sechsjährigen Buben in Dänemark am 19. Juli durch seinen 48-jährigen Vater ist am Sonntagmorgen durch das Einschreiten des Einsatzkommandos Cobra im oberösterreichischen St. Wolfgang (Bezirk Gmunden) beendet worden. Der Mann hatte zuvor der Mutter mit Kindesmord und Selbstmord gedroht, wie der Sicherheitsdirektor für Oberösterreich, Alois Lißl, am Sonntagabend bekanntgab.

Der Sechsjährige soll am 19. Juli von seinem Vater während dessen Besuchsrechts entführt worden sein, so die Ermittler. Die Mutter hatte seit der Scheidung das Sorgerecht für den Sohn. Anschließend habe er der Frau gedroht, sich selbst und ihren Sohn zu töten, falls sie einer einmaligen Geldzahlung und der Überlassung des alleinigen Sorgerechts nicht nachkommen werde.

Als Ultimatum nannte der 48-Jährige den 26. Juli. Die dänischen Behörden erließen daraufhin einen Europäischen Haftbefehl. Da der Mann gebürtiger Österreicher ist, wurde vom Kriminalreferat Salzburg nach Angehörigen in seiner ursprünglichen Heimat gesucht und auch die Beamten der Polizeiinspektion Bad Ischl eingebunden, da man vermutete, dass sich der Mann im Salzkammergut eingemietet haben könnte.

Cobra beendet Kindesentführung gewaltlos
Am Samstagabend wurde der Tatverdächtige dann in einer Pension in St. Wolfgang entdeckt, sagte Lißl. Da ein Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde das Einsatzkommando Cobra Mitte aus Linz verständigt. Am Sonntag um 06.45 Uhr erfolgte der Zugriff, der Mann konnte ohne Widerstand festgenommen werden. Der Sechsjährige bemerkte von dem Eingreifen der Cobra nichts und wurde sofort von Beamten des Landeskriminalamtes betreut.

Mutter kümmert sich bereits um den Sechsjährigen
Er befindet sich in einer guten Verfassung und ist derzeit bei seiner Mutter, die nach der Verständigung von der erfolgreichen Fahndung sofort nach Österreich geflogen war, sagte Lißl. Der Vater wurde in die Justizanstalt Wels eingeliefert. Über eine mögliche Auslieferung werde die Staatsanwaltschaft Wels entscheiden, teilten die Ermittler mit.

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