Produktionsausfälle

Lkw-Streik in Spanien legt Autofließbänder lahm

Ausland
13.06.2008 17:46
Der Streik der spanischen Lastwagenfahrer wegen der zu hohen Spritpreise hat zu Produktionsausfällen in deutschen und ausländischen Werken vieler Autobauer geführt. Allein bei Ford in Saarlouis wurden mindestens 1.200, bei Audi in Brüssel 900 Fahrzeuge nicht gebaut. Bei Opel war Eisenach betroffen, bei BMW Leipzig und Regensburg sowie das Mini-Werk in Oxford. Bei Ford standen zeitweise die Bänder auch in Köln still, bei VW im portugiesischen Setubal sowie im spanischen Pamplona.

Bei Ford fielen an den Standorten Köln und Saarlouis mehrere Schichten aus, weil Fahrwerk-Teile fehlten, wie Unternehmenssprecherin Beate Falk am Freitag erklärte. Inzwischen sei die Produktion aber wieder angelaufen, weil sich auch die Situation in Spanien offenbar entspannt habe. Die Schichten sollen in den nächsten Wochen nachgeholt werden.

Bei Audi stand das Werk in Brüssel am Donnerstag und Freitag still. Am Montag werde man aber wieder produzieren können, sagte ein Sprecher. Die fehlenden Karosserieteile aus Pamplona seien inzwischen angekommen. Am Wochenende wäre das Werk auch ohne den Streik geschlossen gewesen. Insgesamt seien rund 600 Polos und 300 A3 nicht gebaut worden. Man werde jetzt versuchen, die ausgefallene Produktion wieder aufzuholen.

Im Corsa-Werk in Eisenach belaufe sich der Produktionsausfall auf rund 200 Fahrzeuge, wie Opel-Sprecher Andreas Krömer sagte. "Der Streik der Lkw-Fahrer in Spanien ist für uns äußerst ärgerlich." Das Eisenacher Opel-Werk ist auf Teile und Komponenten angewiesen, die teils im eigenen Werk in Zaragoza, teils bei Zulieferbetrieben in Nordostspanien gefertigt werden. Krömer sagte, es sei damit zu rechnen, dass der Streik auch die Produktion in der kommenden Woche beeinträchtigen werde.

Keine Mini-Produktion am Wochenende
Auch BMW fehlen durch den Streik der Lastwagenfahrer verschiedene klassische Zulieferteile. Der Autobauer lässt deswegen in seinen Werken in Leipzig und Regensburg jeweils eine Schicht ausfallen, im Mini-Werk in Oxford stehen die Bänder das ganze Wochenende über still, wie Sprecher Michael Rebstock sagte. Das bedeute, dass jeweils mehrere hundert Autos nicht gebaut würden. Für Montag sei die Produktion aber gesichert, und von da an müsse man "auf Sicht fahren". Obwohl die Produktion nachgeholt werden könne, bleibe ein durchaus erheblicher finanzieller Schaden.

Das VW-Werk in Setubal in Portugal stellte Freitag früh die Fertigung ein, wie ein Unternehmenssprecher in Wolfsburg sagte. Im Werk in Pamplona in Spanien habe es an den Vortagen Ausfälle gegeben. Dort werde aber seit Freitag wieder produziert. Die Produktion von VW in der Bundesrepublik war nach Angaben des Sprechers von den Streiks in Spanien nicht betroffen. Auch für Montag seien in Deutschland keine Schichten abgesagt worden, hieß es.

Ausweichen auf Schiene in vielen Fällen nicht möglich
Der deutsche Verband der Automobilindustrie appellierte an Politik und Verwaltungen in Europa, "die Folgen der derzeitigen Straßenblockaden und Streikaktionen in mehreren europäischen Ländern möglichst gering zu halten". Die deutsche Bundesregierung sei "dringend gebeten, im Dialog mit ihren europäischen Partnern auf eine rasche Beendigung der Straßenblockaden hinzuwirken", sagte VDA-Geschäftsführer Klaus Bräunig. Dies sei umso mehr erforderlich, weil Transportalternativen auf der Schiene in vielen Fällen nicht zur Verfügung stünden.

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