Laufzeit enttäuscht

Blackberry Z10: Gemischte Gefühle bei ersten Testern

Elektronik
31.01.2013 12:43
Mit dem Z10 will Blackberry-Hersteller RIM, der künftig genauso heißt wie seine Handys, wieder in der Smartphone-Oberliga mitspielen. Die Software unterscheidet sich teils stark von den Konkurrenzsystemen und musste ihre Tauglichkeit bereits in ersten Tests unter Beweis stellen. Die Fachpresse lobt zwar die Software selbst, äußert jedoch Kritik an der Hardware des Z10. Diese sei großteils durchschnittlich, im Falle des Akkus sogar unterdurchschnittlich. Es ist daher fraglich, ob das Z10 die hochgesteckten Erwartungen des Herstellers erfüllen kann.

Die Hardwareangaben des Blackberry Z10 lesen sich teils vielversprechend, teils durchschnittlich. Der Dual-Core-Prozessor aus dem Hause Qualcomm taktet mit 1,5 Gigahertz und wird von durchaus üppigen zwei Gigabyte RAM unterstützt. Der Flash-Speicher bietet 16 Gigabyte Kapazität und lässt sich mittels micro-SD-Karte erweitern. Das Display ist 4,2 Zoll groß und löst mit 1.280 mal 768 Pixeln auf.

Verarbeitung solide, jedoch nicht auf iPhone-Niveau
Das Smartphone funkt über NFC, schnelles N-WLAN und Bluetooth 4.0 und beherrscht den Mobilfunk-Turbo LTE. Der 1.800 Milliampere-Stunden fassende Akku ist austauschbar. Zwei Kameras – eine mit zwei, die andere mit acht Megapixeln Auflösung – komplettieren das Hardwarepaket, das dem Niveau "besserer Mittelklasse-Handys" entspricht, wie es das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" formuliert.

Die Verarbeitung des Z10 sei solide, komme jedoch nicht an jene des aktuellen iPhones heran, schreibt "CNET" in einem ersten Test. Insbesondere die Plastik-Rückseite hinterließ beim Tester einen eher durchwachsenen Eindruck. Außerdem soll sich die Akkuabdeckung zu leicht öffnen lassen. Dafür überzeugten den Tester die Abmessungen des hosentaschentauglichen Telefons.

Blackberry 10: Schnelle Reaktion, flüssige Bedienung
Mit der Bedienung des neuen Betriebssystems sind die ersten Tester zufrieden. Blackberry 10 reagiere verzögerungsfrei und das Betriebssystem hinterlasse generell einen guten Eindruck, schreibt der Technikblog "Engadget". Der Browser arbeite schnell und zuverlässig, insgesamt überzeuge das neue Betriebssystem durch flüssige Bedienung und rasches Wechseln zwischen den einzelnen Programmen.

Apropos Programme: Zwar startet Blackberry 10 mit der imposanten Zahl von 70.000 Anwendungen in seinem App-Store, allerdings handle es sich bei vielen davon um teuren Ramsch, wie "Engadget" berichtet. Die App-Auswahl überzeuge momentan mehr durch Quantität als durch Qualität. Freilich gebe es zum Start auch beliebte Dritthersteller-Apps wie Dropbox oder das Game "Angry Birds", allerdings gehen diese Apps offenbar in der Masse der Ramsch-Apps regelrecht unter.

Äußerst positiv wird die Bildschirmtastatur des Blackberry Z10 aufgenommen. Diese korrigiere häufig gemachte Fehler des Benutzers, biete eine gute Auto-Vervollständigen-Funktion und ermögliche sehr schnelles Tippen, so die "Spiegel"-Tester. Die Tastatur sei dabei sogar mehrsprachig, erkennt also zum Beispiel einzelne englischsprachige Wörter in deutschen Texten.

Akkulaufzeit in ersten Tests eher unterer Durchschnitt
Dafür enttäuschte die deutschen Tester die Akkulaufzeit des Blackberry Z10. Bei starker Nutzung habe das Testgerät nur zwischen fünf und sieben Stunden durchgehalten, bevor es wieder ans Netz musste, heißt es. Die Tester von "Engadget" stoppten die Zeit bis zum Versiegen des Akkus bei ständiger Videowiedergabe und kamen immerhin auf knapp über acht Stunden.

Doch auch dieser Wert ist bestenfalls Durchschnitt und liegt eine Stunde unter dem Vergleichswert des Samsung Galaxy S3 und ganze drei Stunden unter dem Ergebnis, welches das aktuelle iPhone beim gleichen Test erzielt hat. Beim "Spiegel" hofft man, dass das Problem noch mit einem Software-Update gelöst werden könnte.

Kamera: Schnelle Auslösezeit, rauscht bei schlechtem Licht
Relativ gut werden Display und Kamera des Z10 bewertet. Der Touchscreen mit einer Pixeldichte von 355 DPI ermögliche angenehmes Lesen und habe knackige Farben, schreibt "Engadget". Die Kameras seien gut und würden eine schnelle Auslösegeschwindigkeit bieten. Allerdings soll gerade bei schlechten Lichtverhältnissen ein starkes Bildrauschen zu erkennen sein, was aber bei fast allen Handykameras der Fall ist.

Insgesamt hinterlässt Blackberrys Hoffnungsträger den ersten Tests zufolge zwar einen durchaus soliden Eindruck, der erhoffte Wow-Effekt ist jedoch ausgeblieben. "Engadget" formuliert es so: "Insgesamt gibt es viel daran zu mögen. Aber unglücklicherweise gibt es nichts daran zu lieben". Die Software sei in manchen Belangen - etwa der Tastatur - sehr fortschrittlich, in anderen frage man sich, was Blackberry in den vergangenen Jahren gemacht hat, schreibt "CNET".

Die deutschen Tester loben zwar die Software insgesamt, orten jedoch dringenden Nachbesserungsbedarf bei der Akkulaufzeit. Angesichts dieses zwiespältigen Fazits ist es fraglich, ob das Z10 tatsächlich der Befreiungsschlag wird, auf den Blackberry hofft und den das kanadische Unternehmen angesichts der starken Konkurrenz auch dringend braucht.

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