Schlammlawine

“Die Mure kam und wir liefen um unser Leben!”

Etliche Gebäude waren vom Schlamm wie einbetoniert.

(Bild: Fritz Kimeswenger)

Mit schwerem Gerät wurden Gebäude von Schlamm, riesigen Felsen und Bäumen befreit.

(Bild: Fritz Kimeswenger)

Der Katastrophenzug der Feuerwehr lieferte Scheibtruhen zur Beseitigung der Mure.

(Bild: Fritz Kimeswenger)

(Bild: Fritz Kimeswenger)

Eine Mondlandschaft blieb, als die Mure zum Stillstand kam. Oft nur Zentimeter vor Häusern.

(Bild: Fritz Kimeswenger)

Der Tronitzerbach war stets ein unauffälliges Gerinne herunter vom Mirnock. Einzig, dass er mit Bärenbach auch einen zweiten Namen hatte, fiel auf. Montag verwandelte er sich zu einer Mega-Mure, die alles niederwalzte, was sich ihr in den Weg stellte. Kraa in der Gemeinde Afritz ist seither ein völlig zerstörter Ort.

Die Afritzer Menschen halten zusammen. Dienstag war alles auf den Beinen, was eine Schaufel tragen, eine Scheibtruhe rollen und einen Bagger bedienen konnte. Ganz vorne dabei die Feuerwehr von Afritz, unterstützt von den Kameraden aus Feld am See. Bürgermeister Max Linder, auch selbst im Katastropheneinsatz, steht der Schock in sein Gesicht geschrieben: "Gott sei Dank wurde niemand verletzt. Das ist das Allerwichtigste. Und jetzt helfen wir, wo wir können."

Anna Schretter erinnert sich im "Krone"-Gespräch an diese Sekunden an diesem Montag gegen 18 Uhr: "Es schüttete wie aus Kübeln und blitzte. Dann trat plötzlich der Bach über die Ufer und wir wollten noch das Auto an einen etwas sicheren Platz stellen. Aber dann kam die Mure."

Die Afritzerin steht mit Gummistiefeln knietief im Schlamm und erzählt weiter: "Wir sind nur noch gelaufen. Meine Tochter packte ihr einjähriges Kind und wir rannten alle um unser Leben, hin zum Nachbarn."

(Bild: Fritz Kimeswenger)

Der Katastrophenzug der Feuerwehr lieferte Scheibtruhen zur Beseitigung der Mure.

(Bild: Fritz Kimeswenger)

Mit schwerem Gerät wurden Gebäude von Schlamm, riesigen Felsen und Bäumen befreit.

(Bild: Fritz Kimeswenger)

Etliche Gebäude waren vom Schlamm wie einbetoniert.

(Bild: Fritz Kimeswenger)

Nicht nur die Gemeinde Afritz wurde Spielball der Naturgewalten, auch Treffen verzeichnet große Schäden. Bürgermeister Klaus Glanznig: "In der Klamm mussten wir die Millstätter Straße komplett sperren. Zeitweilig auch die Straße ins Krastal." Glanznig kann ob des Leichtsinns mancher Mitmenschen nur den Kopf schütteln: "Einige sind trotz Straßensperre einfach in den Gefahrenbereich hineingefahren." Auch der Schleichweg über Buchholz wurde ob der engen Fahrbahn für viele Autofahrer zur Falle.

Neben Pionieren, Feuerwehren und Freiwilligen kommt auch vom Land Hilfe. LH Peter Kaiser aktiviert das "Nothilfswerk", Straßenreferent Gerhard Köfer schickt die Bauämter los.