Leben mit Robotern

Wissenschaftler fordern integrierte Ethik für Roboter

Elektronik
09.12.2009 11:11
Es ist zwar nicht zu erwarten, dass Roboter in absehbarer Zeit wie ein Terminator herumlaufen oder wie in "2001: A Space Odyssey" die Kontrolle übernehmen, aber nach und nach werden die "Maschinenmenschen" in unseren Alltag vordringen. Wissenschaftler und Juristen beginnen sich deshalb mit den möglichen Konsequenzen des Lebens mit Robotern zu beschäftigen. Was etwa ist, wenn ein Roboter einem Menschen über den Fuß fährt und ihn bricht oder einem Säugling einen Schlag versetzt?
"Wenn wir uns mehr und mehr auf automatisierte Systeme verlassen, müssen wir über die Konsequenzen nachdenken. Das gehört zur Verantwortung als Wissenschaftler", sagt Eric Horvitz. Als Präsident der Vereinigung zur Förderung künstlicher Intelligenz (Association for the Advancement of Artificial Intelligence) hat er ein Team von Wissenschaftlern zusammengestellt, das die Zukunft der Mensch-Roboter-Interaktion untersuchen soll.

Es wird allmählich auch Zeit. Wurden Roboter bislang vor allem außerhalb der Wohnungen eingesetzt, zum Beispiel in Fabriken oder auch im Krieg, so dringen sie jetzt zunehmend in den häuslichen Bereich vor. Es gibt Roboter, die staubsaugen oder den Rasen mähen, Roboter-Spielzeug und Roboter, die bei der Betreuung von älteren Menschen helfen. Bis 2015 wird sich allein in den USA das Geschäft mit Robotern auf mehr als fünf Milliarden Dollar vervierfachen, wie das Institut ABI Research ermittelt hat.

Roboter sollen Würde des Menschen beachten
Mit der Weiterentwicklung der Roboter werden auch die Fragen der Haftung komplexer. Denn Roboter sind keine Dinge, die produziert, verkauft und dann in einer bestimmten Weise benutzt werden. Sie können oft programmiert oder mit weiterer Software ausgerüstet werden. "Wenn die Roboter immer autonomer werden und eigene Entscheidungen treffen können, was passiert dann, wenn ein Roboter nicht exakt den Befehlen einer Person folgt?", fragt George Bekey, Roboterforscher und emeritierter Professor der Universität von Südkalifornien.

Ungeklärt ist auch noch, welche psychischen Folgen die Interaktion mit Robotern hat. Die Maschinen bräuchten eine integrierte Ethik, fordert Ronald Arkin von der Universität Georgia Tech. "Es geht nicht nur darum, Systeme herzustellen, die jemandem helfen. Es geht um Systeme, die mit einem Menschen interagieren und dabei dessen Würde beachten müssen." Auch Horvitz sieht eine Notwendigkeit, dass künftige Maschinen über die Fähigkeit verfügen müssen, ihre Handlungen den Menschen zu erklären.

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