Wie das "Wall Street Journal" berichtet, greift die US-Bundespolizei FBI in immer höherem Maße auf Methoden zurück, die man eigentlich eher in der Hackerszene vermuten würde. Informanten zufolge nutze das FBI die Hackerwerkzeuge, um mit den Verdächtigen Schritt zu halten. Die nötige Software werde teils vom FBI selbst entwickelt, teils aber auch von privaten Anbietern zugekauft.
Besonders erwähnenswert: Offenbar ist es für die US-Agenten ein Leichtes, die Mikrofone in Android-Smartphones oder Laptops anzuzapfen und die oft permanent mitgeführten Geräte unbemerkt zu Wanzen zu machen. Alles, was in Gegenwart eines angezapften Smartphones gesagt werde, könne so vom FBI abgehört werden.
FBI nutzt keine Hackermethoden gegen Hacker
Eingesetzt werden die Hackermethoden dem Bericht zufolge nur auf richterliche Anweisung bei Ermittlungen rund um das organisierte Verbrechen, Kindesmissbrauch oder Terrorismus. Bei der Observierung von Hackern setzen die Behörden offenbar nicht auf Hacker-Tools – aus Angst davor, dass das Eindringen in Handy oder Laptop von sachkundigen Kriminellen entdeckt werden könnte und diese die Vorgangsweise öffentlich machen.
Neben dem Infizieren von Rechnern und Smartphones setzt das FBI bei seinen Ermittlungen zudem offenbar auf Sicherheitslücken in Websites. Diese würden gezielt genutzt, um IP-Adressen, Listen der am Rechner des Überwachten laufenden Programme und andere Daten abzugreifen. Die Methode soll beispielsweise schon im Jahr 2007 eingesetzt worden sein, um eine Person zu fassen, die im Staat Washington per Mail Bombendrohungen verschickt hatte.
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