Im Katastrophenfall

Mini-Hubschrauber sollen Funknetze wiederherstellen

Elektronik
21.06.2010 14:25
Deutsche Wissenschaftler wollen zukünftig im Katastrophenfall Mobilfunknetze für Einsatzkräfte mithilfe von Mini-Hubschraubern wiederherstellen. Noch stehen die Wissenschaftler bei der Entwicklung ihrer Quadrocopter (Bild) genannten Drohnen ganz am Anfang, doch schon in einigen Jahren könnten die Minis einsatzbereit sein.

"Nach Erdbeben, Stürmen, Flutkatastrophen oder terroristischen Anschlägen werden sie die zusammengebrochene Mobilfunkkommunikation schnell wiederherstellen", sagt Projektleiter Tobias Simon. Das Besondere an der neuen Technologie: Sie wird gänzlich ohne menschliches Zutun arbeiten.

Acht Qaudrocopter für ein Funknetz
Die "selbstorganisierenden Mobilkommunikationssysteme" sollen später automatisch erkennen, ob das Funknetz im Katastrophengebiet zusammengebrochen ist. Umgehend und eigenständig sollen die Quadrocopter dann das schadhafte Netz reparieren, erklärt der Informatiker Simon. Dazu bauen acht der wendigen Mini-Hubschrauber eine Luftbrücke, die als mobile Kommunikationsplattform dient. Durch die neu errichtete W-LAN-Verbindung könnten die Einsatzkräfte schon nach kurzer Zeit wieder miteinander kommunizieren.

Doch das 80 Zentimeter große Flugobjekt, bestehend aus zwei Metallstäben, vier Rotorblättern und vollgepackt mit jeder Menge Technik, beflügelt die Fantasie der Wissenschaftler noch weiter. So könnten auch Schwerverletzte in unübersichtlichen Gebirgsregionen oder engen Straßenschluchten geortet werden. Auch das Militär könnte an den etwa 1.000 Euro teuren Geräten Interesse haben, sagt Simon.

Vier dieser Quadracopter haben die Ilmenauer Wissenschaftler um Professor Andreas Mitschele-Thiel in den vergangenen zwei Jahren gebaut. Vier weitere sollen so schnell wie möglich noch hinzukommen, damit der "Schwarm" komplett ist, sagt Simon.

GPS-Navigation bei Windstärke 7
Noch werden die Quadrocopter von Tobias Simon per Fernbedienung in die Luft geschickt und wieder herunter geholt, später sollen sie Start und Landung automatisch hinbekommen. Probleme haben die Geräte derzeit mit wechselnden Windböen. Sind sie erst einmal ausgereift, sollen sie sogar bei Windstärke 7 eigenständig mittels GPS manövrieren können.

Der Lithium-Hochleistungs-Akku reicht dabei für einen rund 20-minütigen Flug. In dieser Zeit müssen sich die Fluggeräte einen optimalen Landeplatz auf einem Gebäude suchen, von wo aus sie die Funkverbindung errichten können.

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