Kauflust hält an

“Elektronisches Biedermeier” freut Branche

Elektronik
11.09.2009 12:07
Krise hin oder her, die Österreicher wollen auf Flachbildfernseher, neue Kaffeemaschinen und Kühlschränke nicht verzichten. Im ersten Halbjahr 2009 blieb der Gesamtumsatz der Elektro- und Elektronik-Branche mit 1,85 Milliarden Euro (gegenüber 1,84 Milliarden Euro in der Vorjahresperiode) nahezu stabil. Dabei könnte man fast von einem "elektronischen Biedermeier" sprechen. Der vermehrte Rückzug in die eigenen vier Wände führe zum Wunsch, das Zuhause schöner und moderner auszustatten, erläuterte Manfred Müllner vom Fachverbands für Elektro- und Elektronikindustrie am Donnerstag in Wien die anhaltend gute Konsumnachfrage.

Die DVB-Branche freut sich über das erweiterte HDTV-Programmangebot: Für das Gesamtjahr 2009 erwartet Christian Koller, Sprecher des DVB-Forums, aufgrund des bereits hohen Digitalisierungsgrades der SAT- und terrestrischen Haushalte einen leicht gestiegenen Absatz von 500.000 Receivern (2008: 492.000 Receiver). Die Umsatzprognose liegt bei 68 Millionen Euro (2008: 64,2 Millionen Euro). Einen weiteren Impuls soll die "High Definition"-Förderaktion der RTR-GmbH (Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH) und des Fachverbandes Telekom-Rundfunk der Wirtschaftskammer bringen: Damit soll Kunden der Umstieg auf digitales Kabelfernsehen schmackhaft gemacht werden. Der Kauf von HD-fähigen DVB-C-Endgeräten wird von 1. September 2009 bis 28. Februar 2010 mit je 40 Euro gefördert.

Die Unterhaltungselektronik hat steigende Verkaufsmengen und fallende Preise aufzuweisen. Das führt zu einem Umsatzminus von 6 Prozent bei einem Absatzplus von 4 Prozent. Im ersten Halbjahr 2009 wurden hier 349 Millionen Euro umgesetzt, gegenüber noch 370 Millionen Euro in der Vorjahresperiode. Etwas mehr als 30 Prozent der österreichischen Haushalte haben bereits Flachbild-Fernseher. Der Sprecher des forum consumer electronic, Christian Blumberger, erwartet dass der Run auf flache Fernseher weiter anhält, angefeuert durch Innovationen wie Full-HD-Fernseher mit großen Bildschirmdiagonalen, LED als Hintergrundbeleuchtung und dem Cinemascope-Format. Auch die drahtlose Vernetzung von Internet mit TV, Blu-ray-Player, Heimkino, Camcorder oder Digicam werde immer stärker nachgefragt.

Auch bei den Elektro-Kleingeräten keine Spur von Kaufzurückhaltung: Hier wurde mit einem 8-prozentigen Umsatzplus sogar der stärkste Zuwachs im gesamten Elektrobereich erzielt. Neben Kaffeevollautomaten liegen  Produkte zur Pflege wie Bartschneider und Herrenganzkörperrasierer im Trend. Keine Schwäche zeigen mit einem fast fünfprozentigen Umsatzplus im ersten Halbjahr auch die Haushaltsgeräte. Der Umsatz legte bei der sogenannten "Weißware" um 4,9 Prozent von 269 Millionen auf 282 Millionen Euro zu, der Absatz stieg um 4,1 Prozent. Besonders energiesparende Geschirrspüler und Kühl- und Gefriergeräte konnten bei den Konsumenten punkten.

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