Dokumente gefälscht

Apple kündigt Zulieferer in China wegen Kinderarbeit

Elektronik
25.01.2013 09:24
Apple-Chef Tim Cook löst sein Versprechen ein, mehr auf die Arbeitsbedingungen bei Zulieferern zu achten: Bei einer Inspektion in einer chinesischen Fabrik wurden im vergangenen Jahr über 70 Arbeiter im Alter unter 16 Jahren entdeckt. Apple habe die Zusammenarbeit mit der Firma daher beendet und die Behörden informiert, wie aus einem aktuellen Report des Konzerns über die Arbeitsbedingungen bei Zulieferern hervorgeht.

Demnach verschärfte Apple im vergangenen Jahr die Kontrollen der Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern deutlich. Die Zahl der Inspektionen wurde um 72 Prozent auf 393 erhöht. Bei einem chinesischen Teile-Produzenten entdeckten die Kontrolleure 74 Arbeiter im Alter unter 16 Jahren. Sie kamen von einem Vermittler, der mithilfe der Familien Dokumente gefälscht habe, um das wahre Alter der Jugendlichen zu vertuschen, hieß es.

Wöchentliche Arbeitszeit gesenkt
Große Fortschritte machte Apple dem Bericht zufolge bei der Einhaltung der maximalen wöchentlichen Arbeitszeit von 60 Stunden. Im vergangenen Jahr hätten sich 92 Prozent der Zulieferer daran gehalten, 2011 seien es lediglich 38 Prozent gewesen. Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit liege inzwischen unter 50 Stunden.

Apple überwache mittlerweile dauerhaft die Arbeitszeiten von rund einer Million Menschen. Der Kampf gegen ausufernde Überstunden war zum Teil auf Proteste der Arbeiter gestoßen, weil sie möglichst viel Geld für ihre Familien verdienen wollen und auf viele Überstunden pochen. Apples Auftragsfertiger Foxconn erhöhte zuletzt die Gehälter.

Cook hatte nach dem Amtsantritt vor knapp eineinhalb Jahren die Bemühungen verstärkt, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, und mehr Transparenz versprochen. So trat Apple als erster Technologie-Konzern der Fair Labor Association bei, einer unabhängigen Organisation, die eigene Inspektionen durchführt.

Nur 28 von 393 Kontrollen unangekündigt
Die 393 Apple-Kontrollen, darunter allerdings nur 28 unangekündigte, im vergangenen Jahr betrafen rund 1,5 Millionen Arbeiter in 14 Ländern. Erhebliche Probleme wurden dabei beim Umweltschutz festgestellt. So seien an 147 Standorten Chemikalien unsachgemäß gelagert worden, und an 106 Standorten sei der Umgang mit gefährlichen Abfällen falsch gewesen. In 96 weiteren Betrieben sei zudem der Ausstoß von chemischen Substanzen in die Luft nicht überwacht worden.

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