Attentat in Athen

Residenz des deutschen Botschafters beschossen

Ausland
30.12.2013 15:24
Auf die Residenz des deutschen Botschafters in Griechenland ist in der Nacht auf Montag ein Anschlag verübt worden. Gegen 3 Uhr wurde das Haus von Wolfgang Dold im Athener Vorort Chalandri mit Kalaschnikow-Sturmgewehren beschossen. Verletzte habe es nicht gegeben, sagte ein Polizeisprecher am Montag.

Der Polizeibeamte, der die Residenz bewacht, habe wegen der gegenüberliegenden Wohnhäuser keinen Gebrauch von seiner Waffe gemacht, hieß es. Das Gebiet sei von der Polizei weiträumig abgesperrt worden. Laut Presseinformationen soll es mindestens drei Festnahmen durch die Anti-Terror-Polizei gegeben haben.

Linksextremisten hinter Anschlag vermutet
Nach Angaben der Polizei wurden rund 60 Schüsse aus Kalaschnikow-Maschinenpistolen in die Luft abgegeben, vier trafen ein Metalltor zum Garten. Die Ermittler vermuten Linksextremisten hinter dem Anschlag. Wegen der Sparauflagen für das hoch verschuldete Land ist eine anti-deutsche Stimmung in Griechenland aufgekommen.

Im vergangenen Jahr bewarfen Staatsbedienstete einen deutschen Diplomaten mit Wasserflaschen. Immer wieder protestieren Gegner des Sparprogramms vor der deutschen Botschaft. Sie machen vor allem die deutsche Bundesregierung für die harten Sparauflagen verantwortlich, die das Land im Gegenzug für internationale Finanzhilfen zusagte.

Berlin und Athen sind angesichts der angeheizten Stimmung um Schadensbegrenzung bemüht. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier erklärte am Montag, es werde den Tätern nicht gelingen, die guten Beziehungen beider Ländern kaputt zu machen. Ministerpräsident Antonis Samaras versicherte, es werde alles getan, um die Attentäter zu fassen.

Außenminister Venizelos: "Feiger Terroranschlag"
Außenminister Evangelos Venizelos sprach von einem "feigen Terroranschlag", der dem Ansehen Griechenlands schade. Auch die linksgerichtete Syriza-Partei verurteilte die Tat. Sie schade dem Kampf gegen das Sparprogramm der Regierung.

Die deutsche Botschafterresidenz war bereits 1999 Ziel eines Terroranschlags gewesen. Damals war eine Panzerfaust auf das Haus abgefeuert worden.

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