GM gibt zu:

Fast 100 Todesopfer wegen defekter Zündschlösser

Motor
04.05.2015 18:54
Im Skandal um den verspäteten Rückruf von Fahrzeugen mit defekten Zündschlössern hat der US-Autohersteller General Motors nun fast 100 Todesfälle eingeräumt. Der von GM eingerichteten Entschädigungsfonds teilte am Montag mit, dass mindestens 97 Menschen wegen des Defekts ihr Leben verloren haben. Ursprünglich hatte der Konzern von lediglich 13 Todesfällen gesprochen, nach und nach wurden dann weitere Fälle eingeräumt.
(Bild: kmm)

GM zahlt für jedes Todesopfer mindestens eine Million Dollar (rund 920.000 Euro), für hinterbliebene Ehepartner und Unterhaltsberechtigte sollen je 300.000 Dollar fließen. Dazu kommen weitere Entschädigungszahlungen für Verletzungen. Insgesamt waren bei dem von Staranwalt Kenneth Feinberg verwalteten Fonds 4.342 Forderungen nach Schadenersatz eingegangen. Mehr als 660 Anträge werden den aktuellen Angaben zufolge noch geprüft, darunter 45 mögliche Todesfälle.

Im Vorjahr 2,6 Millionen Autos zurückgerufen
General Motors hatte vor gut einem Jahr 2,6 Millionen Autos zurückrufen müssen, weil die Zündschlösser während der Fahrt in die Aus-Position springen und so neben dem Motor auch die Elektronik ausschalten können. Das kann dazu führen, dass Airbags, Servolenkung und Bremskraftverstärker ausfallen.

Dem Unternehmen wird vorgeworfen, die Lösung des Problems verschleppt zu haben. Im Mai 2014 akzeptierte GM wegen der verspäteten Rückrufe die Zahlung einer Geldbuße von 35 Millionen Dollar an die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA. Auch das amerikanische Justizministerium ermittelt.

Sammelklagen gegen General Motors
Landesweit reichten Anwälte Sammelklagen gegen General Motors ein. Während das Unternehmen Unfallopfer und ihre Familien entschädigen will, wehrt es sich gegen die Forderungen eines Großteils der Autobesitzer, die Reparaturkosten oder einen Wertverlust geltend machen wollen. Mitte April entschied ein Gericht in New York, dass GM für Fälle aus der Zeit vor seinem Insolvenzverfahren anno 2009 nicht verantwortlich gemacht werden könne.

Als Reaktion auf die Zündschlossaffäre hatte Konzernchefin Mary Barra eine Qualitätsüberprüfung bei GM-Modellen eingeleitet, die weitere Rückrufe zur Folge hatte. Der Konzern holte seit Jahresbeginn 2014 weltweit mehr als 30 Millionen Autos wegen verschiedener Mängel in die Werkstätten. Besonders betroffen ist der nordamerikanische Markt.

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(Bild: kmm)



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