Eklat auf Slack

Im Chat Schüler beleidigt: Drei Lehrer entlassen

Web
30.06.2016 10:26

Weil sie in einem Privat-Chat beim Messenger-Dienst Slack ihre Schüler und deren Eltern derb beleidigt haben, wurden drei Lehrer im US-Bundesstaat Rhode Island vom Direktor entlassen. Er dulde derlei "tief verstörende und beleidigende" Kommentare seiner Lehrer nicht, mahnte er nach einer internen Untersuchung.

Die Vorgeschichte: Drei Lehrer einer High School hatten sich bei dem Chat-Dienst über ihre Schüler unterhalten und wurden ausfällig, als einzelne zu Unterrichtende zur Sprache kamen. Einem Bericht der britischen TV-Anstalt BBC zufolge fielen Wörter wie "Idiot" oder "Abschaum", zusätzlich machten sich die Lehrer über die Leistungen ihrer Schüler und ihre Eltern lustig.

Schüler hatten Lehrer offenbar gehackt
All das wäre im Privat-Chat grundsätzlich nicht zu entdecken. Wie sich später herausstellte, dürfte allerdings einer der Lehrer von seinen Schülern gehackt worden sein. Screenshots der Unterhaltung sickerten durch und verbreiteten sich via E-Mail unter den Schülern und Lehrern.

Der Direktor zitierte die drei Pädagogen zu sich und ordnete eine Untersuchung an. In einem offenen Brief erklärte er: "Ich will das kristallklar sagen: Viele der Kommentare, die da geschrieben wurden, sind zutiefst verstörend und beleidigend." Eltern hätten den Lehrern vertraut und dieses Vertrauen wurde missbraucht. Die Lehrer mussten nach dem Skandal letztlich die Schule verlassen.

Es geht auch umgekehrt: Schülerin verklagt
Dass es natürlich auch umgekehrt geht, hat erst kürzlich ein Fall aus Deutschland gezeigt. In Düsseldorf hatte eine 14-jährige Schülerin auf Facebook über ihren Lehrer hergezogen, ihn als "Behinderter Lehrer ever" (sic!) diffamiert. Der Pädagoge erstattete Anzeige, ein Jugendgericht verurteilte das Mädchen zu 20 Stunden Sozialdienst.

Die Ereignisse an der Schule in den USA und in Deutschland zeigen, dass Soziale Medien in Schulen zu ganz neuen Problemen führen. Trennten sich die Wege von Schülern und Lehrern früher, wenn am Ende des Tages die Pausenglocke läutete, sind sie heute online permanent verbunden. Eine Situation, die Schüler wie Pädagogen überfordern kann und zu unüberlegten Handlungen führt. Kein Wunder, dass die britische Lehrervereinigung ihren Mitgliedern bereits Empfehlungen ausspricht, wie sie Facebook verwenden sollten.

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