Arbeitskampf

Amazon-Mitarbeiter geben grünes Licht für Streik

Web
29.04.2013 09:44
Im größten deutschen Verteilzentrum des Versandhändlers Amazon stehen die Zeichen auf Streik: Die Gewerkschaftsmitglieder im osthessischen Bad Hersfeld haben sich zu 97,6 Prozent für einen Arbeitskampf ausgesprochen, teilte die Gewerkschaft ver.di am Montag mit. Damit werde ein Streik bei Amazon in Bad Hersfeld immer wahrscheinlicher, sagte ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Schiederig.

Schiederig kritisierte, dass sich Amazon gegen Tarifverhandlungen wehre. "Wenn die Geschäftsführung auch diese Zeichen nicht verstehen will, sind Streiks in absehbarer Zeit nicht mehr zu vermeiden." Eine Amazon-Sprecherin erwiderte, dass das Unternehmen zu weiteren informellen Gesprächen mit der Gewerkschaft bereit sei, allerdings gebe es "derzeit zu wenige Gemeinsamkeiten, um Verhandlungen aufzunehmen".

Bereits Anfang April hatten die Amazon-Mitarbeiter in Leipzig für einen Streik gestimmt, aber noch keinen Termin für einen Ausstand festgelegt. ver.di verlangt von dem Unternehmen, den Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel anzuerkennen. Für die einzelnen Beschäftigten würde das laut Gewerkschaft bis zu 9.000 Euro brutto mehr im Jahr ausmachen. An den beiden Amazon-Standorten in Bad Hersfeld arbeiten rund 3.300 Menschen.

Das amerikanische Unternehmen orientiert sich bislang an der Bezahlung in der Logistikbranche. "Amazons Versandzentren sind Logistikunternehmen, die Kundenbestellungen ausführen. Mitarbeiter der deutschen Logistikzentren liegen mit ihrem Einkommen am oberen Ende dessen, was in der Logistikindustrie üblich ist", betonte die Amazon-Sprecherin.

Bei dem Standort in Bad Hersfeld handle es sich um ein reines Versandzentrum. "Unsere Mitarbeiter dort leisten logistische Tätigkeiten - Kommissionierung, Verpackung und Versand von Waren." Deshalb laufe die ver.di-Argumentation ins Leere.

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